VEREINSGESCHICHTE
Im Spieljahr 1951/52 trat der Verein erstmals in der DDR Liga an. Ein Jahr später folgte leider der erste Abstieg. Dieser konnte im Spieljahr 1954/55 wieder korrigiert werden. 1954/55 ging es erneut eine Etage höher. Die „BSG Einheit Ahlbeck“ spielte wieder in der DDR-Liga. 1961 erfolgte eine weitere Umbennung. Fortan ging man als „Einheit Heringsdorf“ auf Torejagd.
Ab der Saison 1999/2000 begann der HSV sich eindrucksvoll in der Regionalliga „festzuspielen“. 2001 erfolgte die Umbenennung in „HSV Blau-Weiß Insel Usedom“. Nach einigen Spieljahren, in denen an der Tabellenspitze „geschnuppert“ wurde, gelang am 1. Mai 2014 mit einem 31:30 Sieg in der entscheidenden Heimpartie gegen den HC Empor Rostock der Aufstieg in die zweite Handball-Bundesliga. Die folgende Saison war für den HSV ein Lehrjahr. Trotz Platz 18 konnten die Inselhandballer aufgrund des Lizensierungsverfahrens des DHB die Klasse halten.
1948 wurde der Verein zunächst als „SG Ahlbeck“ gegründet. Bereits im April dieses Jahres wurde das erste Handballspiel in Ahlbeck gegen Neuhof mit 8:1 gewonnen. 1949 erfolgte die Umbennenung der „SG Ahlbeck“ in „BSG Konsum Ahlbeck“. 1950 wurde der Verein erneut umbenannt. Nun trat man als „BSG Konsum Ahlbeck“ an.
1987 stieg man erneut aus der DDR-Liga ab. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen mit Otto Hoelke, Josef Rose und Wolfgang Böhm bereits drei DDR Nationalspieler aus den Reihen des Vereins hervor. 1990 erfolgte eine erneute Umbenennung. Aus „Einheit Heringsdorf“ wurde der „Heringsdorfer SV Blau Weiß 90“. 1992 stieg der Verein in die Regionalliga auf. Mit Wojciech Chmielewski wurde im gleichen Jahr der erste ausländische Spieler verpflichtet. Durch einen Beschluß des Handballverbandes stieg der HSV in diesem Spieljahr wieder aus der Regionalliga ab, konnte aber im darauffolgenden Jahr gleich wieder aufsteigen. 1997 konnte endlich die neue Heimspielhalle in Ahlbeck eingeweiht werden. Vor ca. 1000 Zuschauern verlor man 16:20 gegen die Reinickendorfer Füchse.
In der Ahlbecker Pommernhalle brodelt es. HSV Blau-Weiß Insel Usedom gegen HC Empor Rostock — der Sieger steigt in die 2. Bundesliga auf. „Mit 1:5 hatten wir einen denkbar ungünstigen Start“, erinnert sich Jens-Peter Teetzen an den dramatischen Abend. Damals war er sportlicher Leiter des HSV und jubelte am Ende mit den knapp 1400 Fans in der Halle. Denn der HSV schaffte nach einem Kraftakt in Halbzeit zwei einen 31:30-Sieg. Als Meister der Regionalliga Nordost war so der Aufstieg perfekt. „Als Verantwortlicher war das mein sportlicher Höhepunkt“, gesteht Teetzen heute. „Die Halle war ausverkauft, wir mussten sogar mehrere Zusatztribünen aufstellen. Das war eine besondere Atmosphäre“, sagt Teetzen, der als junger Spieler 1986 den Aufstieg der Insulaner in die DDR-Liga miterlebte. Und das an der Seite von Wolfgang Böhme, Dittmar Krüger, Peter Roßfeld und Torsten Engelmann. Die Protagonisten am 1. Mai 2004 hießen Jarek Galus, Pawel Kaniowski oder Peter Schmidt. Nicht zu vergessen Lars Rabenhorst, der im Aufstiegsjahr zum Publikumsliebling avancierte. „Das war ein tolles Erlebnis. Ich erinnere mich vor allem an den tollen Zusammenhalt in der Mannschaft. Die Halle war gigantisch voll. Das hat uns motiviert“, sagt Rabenhorst.
Henrik Nitzsche, Ostseezeitung, 24.04.2015