Mit einer enttäuschenden Leistung und einem ebensolchen Ergebnis endete das erste Spiel des HSV Insel Usedom im Jahr 2018. Die Ahlbecker Handballer (Tabellenvierter) haben beim Ludwigsfelder HC (3.) mit 24:36 verloren und damit auch die Hinrunde in der Oberliga Ostsee-Spree mit einer Niederlage beendet. Und das nach sieben Partien, die nicht verloren wurden.

HSV-Trainer Nico Heidenreich war natürlich nicht zufrieden mit dem Resultat. „Nicht ein Spieler – die Ausnahme bildete Robin Kellermann, der in der letzten Viertelstunde auf Linksaußen zum Einsatz kam – ist an seine Normalform herangekommen“, klagte der Coach. „Jeder Spieler war sehr weit von seinem eigentlichen Können entfernt. Sehr oft wurde auf eigene Faust versucht, zum Erfolg zu kommen.

Mannschaftliches Denken hat nicht stattgefunden.“

Es habe zwar personelle Umstellungen vor dem Spiel geben müssen, sagte Heidenreich, „doch daran hat es nicht gelegen.“ Der HSV-Trainer musste auf Alexander Leow (krank) und den Einsatz von Sidney Loof verzichten, der sich kurzfristig verletzt hatte. Auch Ben Teetzen war angeschlagen. „So hatte ich für die Außenpositionen nur noch einen Spieler zur Verfügung“, beklagte Heidenreich. Zunächst hatte Dariusz Zajac diese Position eingenommen, dann musste Christoph Dübener ran.

Doch weder im Spiel nach vorn noch in der Abwehr lief es beim HSV rund. Es gab lediglich gute Anfangsminuten, in denen die Insel-Handballer den Hausherren Paroli boten. Doch nach etwa sieben Minuten war damit Schluss. Der LHC übernahm die Führung und gab sie nicht mehr ab. Zwar ließen sich die HSVer nicht sofort „abschütteln“, doch ab der 20. Minute vergrößerte sich der Abstand Tor um Tor. Zur Pause lagen die Gastgeber mit 18:11 vorn.

„Das war noch nicht weiter schlimm“, sagt Heidenreich. „Im Handball kann man sieben Tore aufholen.“ Der Trainer munterte seine Spieler in der Pause auf. „Wir müssen uns hier nicht verstecken. Wir müssen nur in der Abwehr aggressiver stehen und dann besser nach vorn arbeiten.“

Doch auch jetzt setzte sich fort, was schon in der ersten Hälfte nicht funktionierte. „Egal in welcher Situation, wir kamen immer einen Schritt zu spät“, sagt Heidenreich. So landeten viele Abpraller beim Gegner, Fehlabspiele sorgten dafür, dass Ludwigsfelde zu zehn Kontertoren kam, bei denen Lech Krynski im HSV-Tor chancenlos war. „Damit rutschte die Stimmung natürlich immer mehr in den Keller“, berichtete Heidenreich. Auch in der zweiten Halbzeit hatte der LHC kaum Gegenwehr zu überwinden. Vom 18:11 zur Pause sicherte sich Ludwigsfelde über ein 29:16 (47.) den verdienten 36:24-Sieg über den an diesem Tag schwachen HSV.

„Auch wenn vieles nicht geklappt hat“, sagte Heidenreich, „fiel der LHC-Erfolg doch ein wenig zu hoch aus.“ Der HSV-Coach will die Klatsche nicht schön reden, sagt aber auch, „dass man solch eine Niederlage den Spielern auch einmal zugestehen muss.“ Er habe seinen Akteuren ohnehin klargemacht, „dass wir in der Hinrunde ein wenig über unsere Verhältnisse gespielt haben“. Dennoch habe er erwartet, dass jeder Spieler immer 100 Prozent gibt. Das war in Ludwigsfelde nicht der Fall.