Ungefährdet, aber auch nicht fehlerfrei erledigte der HSV Insel Usedom seine Pflichtaufgabe in der Handball-Oberliga Ostsee- Spree gegen den Tabellenelften VfV Spandau. Trotz einiger Unkonzentriertheiten wärend der gesamten 60 Minuten gewannen die Usedomer daheim souverän mit 29:19.
Nur einmal – nach dem ersten Angriff – lagen die Gäste vorn. Mit drei Treffern in Folge brachte der quirlige Dariusz Zajac den HSV danach mit 3:1 in Front. Diesen Vorteil ließen sich die Hausherren fortan nicht mehr nehmen. Anders als im Hinspiel, als die Partie in Berlin überraschenderweise mit 23:25 verloren ging, gaben sich die Insulaner diesmal keine Blöße.
„Vor allem die Abwehr stand sehr gut“, freute sich Trainer Nico Heidenreich. „Bis zur 27. Minute haben wir nur ein Gegentor aus dem Spiel heraus bekommen. Die Gäste trafen fast ausschließlich mit Strafwürfen. Mit unserer Chancenverwertung bin ich aber nicht ganz zufrieden. Die ist verbesserungswürdig.“
Trotzdem hatten die Zuschauer nie das Gefühl, dass für den HSV etwas schiefgehen könnte. Dawid Nowomiejski rackerte unermüdlich am Kreis und kurz vor Ende der ersten Halbzeit konnte auch Robin Kellermann, der diesmal von Beginn an auf der rechten Außenposition spielte, dreimal treffen. Aufgrund von Personalsorgen – Statkiewicz, Loof und Teetzen fehlten – musste Heidenreich umstellen. Er nominierte auch einige Spieler aus der A-Jugend. Marcus Witt und Max Gürgens fügten sich gut ein und sollten später auch Tore erzielen.
Geärgert hat sich Spandaus Trainer Jürgen Leyer: „Im Gegensatz zum Hinspiel haben wir keinen Zugriff gefunden. Handballerisch habe ich uns zwar auf Augenhöhe gesehen, allerdings war unsere Fehlerquote viel zu hoch.“ Einen großen Anteil an dieser Fehlerquote hatte allerdings wieder einmal HSV-Torhüter Lech Krynski. Mit einigen guten Paraden und schneller Gegenstoß-Eröffnung verschaffte er seinem Team mehrmals Vorteile. Mit einem Vier-Tore-Vorsprung für den HSV wurden die Seiten gewechselt.
Mit Anpfiff der zweiten Hälfte machte der HSV zunächst weiter wie gehabt. Dann schlichen sich jedoch einige kleine Nachlässigkeiten ein. Spandau kam bis auf drei Tore heran. Mit einem gehaltenen Siebenmeter gab der eigens dafür eingewechselte Sebastian Antczak allerdings das richtige Signal für den Endspurt. Jetzt zogen die Hausherren an – die Gäste waren chancenlos. Dabei konnten auch die jungen Spieler Witt und Gürgens überzeugen, sie trafen mehrmals .
„Den beiden gebührt ein Extralob. Sie haben sich gut in die Mannschaft eingefügt“, sagt Heidenreich. Vor allem Gürgens freute sich über seinen ersten Auftritt im Männerteam: „In der letzten Woche durfte ich ja schon mal auf der Bank sitzen. Aber zum ersten richtigen Einsatz zu kommen und dann auch noch beide Siebenmeter zu verwandeln, ist viel schöner. Es war ein tolles Gefühl, in der Pommernhalle vor diesem Publikum aufzulaufen“, meinte er trotz aller Nervosität, die sich später aber legte: „Es macht Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Die Jungs haben mich gut aufgenommen und es mir auch leicht gemacht.“