Die Handballer des HSV Insel Usedom halten sich nach dem 23. Spieltag immer noch die Option auf Rang drei in der Oberliga Ostsee-Spree offen. Die Füchse Berlin II stehen – drei Spieltage vor Saisonende – als Meister fest, der Stralsunder HV (35:11 Punkte) ist fast schon sicherer Zweiter. Der HSV liegt hinter dem punktgleichen MTV Altlandsberg (30:16) auf Platz vier.
„Wir bemühen uns aber noch um den dritten Rang“, sagt HSV- Trainer Nico Heidenreich, der am Wochenende beim VfL Tegel (13.) mit seiner Mannschaft zwei weitere Punkte durch einen 39:28-Sieg holte. In den für die Platzierung entscheidenden direkten Vergleichen mit den Usedomern liegt Altlandsberg allerdings vorn (24:23 und 29:32 aus HSV-Sicht). „Wir wollen alle noch ausstehenden Spiele gewinnen und müssen dabei auf einen Ausrutscher von Altlandsberg hoffen“, gibt Heidenreich vor. Doch auch, wenn es nicht Platz drei wird, liegen die Usedomer im Soll. „Wir hatten zu Saisonbeginn gesagt, dass wir unter die besten Fünf kommen wollen“, erinnert Heidenreich.
Auf dem Weg zum bisher Erreichten gab es einige Hürden zu überwinden. Vor allem die „unendlich“ lange Verletztenliste machte den Usedomern einige Zeit zu schaffen. Mittlerweile hat sich der Krankenbestand aber stark verringert. Bis auf die Langzeitverletzten Ben Teetzen und Patrick Glende sind alle Spieler wieder im Kader.
„In Tegel haben wir jedoch noch Torhüter Lech Krynski und Rückraumspieler Christoph Dübener geschont“, berichtete Heidenreich. „Ich wollte bei beiden Spielern kein Risiko eingehen. Gegen Berlin werden sie dann bestimmt fit sein.“
So stand Torhüter Erik Küster während der gesamten Partie gegen Tegel auf der Platte. „Er hat seine Sache gut gemacht“, sagte Heidenreich über den Youngster, der vergangenes Jahr noch in der A-Jugend der SG Vorpommern spielte und ein Eigengewächs ist. „Auch wenn zwei, drei Treffer auf seine Kappe gehen, gibt es keinerlei Vorwürfe“, urteilte Heidenreich.
Der HSV-Trainer musste in der 15. Minute Rechtsaußen Christopher Neidel ersetzen. Er hatte sich ohne Gegnereinwirkung an der Wade verletzt. Für Neidel kam A-Jugendspieler Max Gürgens in die Mannschaft. „Er hat ein Bombenspiel gezeigt, sich nahtlos eingefügt“, lobte Heidenreich.
39 eigene Tore waren den Usedomern in dieser Saison noch nicht gelungen. „Zum Schluss hin, ab dem Zeitpunkt, als wir mit zehn Treffern vorn lagen, ließ die Konzentration dann aber nach. Es hätten also durchaus mehr Tore sein können“, fand Heidenreich, der mit der Leistung aus Halbzeit eins nicht zufrieden war. Nach dem 0:2 (2.) lag der HSV zwar nur noch einmal zurück (10:11/21.), doch entscheidend absetzen konnten sich die Usedomer nicht. Sie lagen zur Halbzeit „nur“ mit 17:15 vorn. „Das waren zu viele Gegentore“, schimpfte Heidenreich in der Pause. Er kritisierte, „dass wir in der Deckung schlecht standen und uns im Angriff die Aggressivität fehlte.“
Viel besser lief es dann in Halbzeit zwei. Die Mannschaft hatte die Kritik angenommen. Mit einem 5:0-Lauf stellte der HSV die Weichen auf „Durchmarsch“. In der 46. Minute war die Zehn-Tore-Differenz (29:19) geschafft. „Wir waren dicht an der 40-Tore-Marke dran. So viele Tore werden in einem Spiel von einem Team nicht oft geworfen. Zum Schluss fehlte das letzte Quäntchen Glück beim Abschluss“, sagte Heidenreich.