HSV Insel Usedom – HV GW Werder 38:32 (18:17)
Am 3. Spieltag der Ostsee-Spree-Oberliga setzten sich die Handballer HSV Insel Usedom mit 38:32 gegen den HV Grün Weiss Werder mit 38:32 durch. Ein Tag, an den viele Aktive und Fans ganz sicher noch lange zurückdenken werden. Das liegt dann aber weniger am eigentlichen Spiel, viel mehr standen diesmal die Schiedsrichter im Rampenlicht. Rene Klinke und Torge Maaßen brachten das Kunststück in einem nicht übermäßig harten Spiel 20 Strafminuten, 10 2-Minuten-Strafen und 2 Disqualifikationen zu verteilen. Zeitweise herrschte auf den Tribünen ungläubiges Staunen über die „Wild-West-Manier“, die bei Referees an den Tag legten. Selbst beiden Trainer fiel es auf der anschließenden Pressekonferenz schwer, dafür die passenden Worte zu finden. Werders Trainer Steffen Schieke meinte dazu: „Man erlebt viel im Leben, aber das war heute schon so das Oberste an Kuriositäten. Gott sein Dank betraf das aber beide Seiten.“ Ähnlich sah es auch sein Gegenüber Nico Heidenreich: „Die vielen Zeitstrafen werfen genauso viel Fragen auf. Das muss ich mir unbedingt noch einmal im Video anschauen.“ Trotz dieses Handicaps versuchten beide Mannschaften von Beginn an ein schnelles und intensives Spiel zu zeigen. Natürlich begann das Spiel gleich mit einer Verwarnung für Usedoms Patrick Schmidt. Anschließend konnte Patrick Glende seine Mannschaft in Führung bringen. Doch Werder glich aus. Bis zum 7:7 ging es hin und her, dann schaffte der HSV es erstmals sich abzusetzen. Christopher Neidel, Patrick Glende, Marcus Deutsch und Dariusz Zajac sorgten für die 12:7 Führung. Dies teilweise sogar in doppelter Unterzahl. „Hier hätten wir besser dranbleiben müssen und die Führung vielleicht noch ausbauen können. Im Anschluss waren wir ein wenig nachlässig und haben uns den schönen Vorsprung wieder aus der Hand nehmen lassen“ meinte Nico Heidenreich zur besten Phase seiner Mannschaft in der ersten Hälfte. Werder gab sich allerdings nicht auf und schob sich Tor für Tor wieder heran. Mit einer 18:17 Führung für den HSV wurden die Seiten gewechselt, obwohl HSV-Trainer Heidenreich Sekunden vor der Halbzeitpause noch mit einer Auszeit versuchte einen passenden Spielzug anzubringen um die Führung komfortabler zu gestalten. Auch nach dem Wechsel blieb es eng. Keines der Teams konnte sich zunächst absetzen. „Ein flüssiges Spiel konnte auf der vielen Pfiffe und Strafen allerdings auch nicht zu Stande kommen“ meinte Heidenreich, der auf Seiten des HSV zu viele Gegentore monierte: „32 Gegentore sind schon eine Menge in eigener Halle. Das schaffen nicht viele Gegner. Wir haben natürlich gewusst, dass Werder über 60 Minuten Powerhandball spielen wird und nie abschaltet. Egal bei welchem Spielstand. Ich muss den Hut ziehen vor Werder. Sie sind in schmaler Besetzung angereist und konnten fast die gesamte Spielzeit über mithalten.“ Mit fortschreitender Spielzeit bekamen die Usedomer die Partie jedoch in den Griff. Besonders in den letzten 10 Minuten war fast nur noch das Heimteam am Drücker. „Offensiv war das schon ganz ordentlich. Nur die Defensive hat heute zu viele Tore zugelassen. Die Abwehr war bisher immer unser Prunkstück. Da müssen wir in den nächsten Spielen wieder konzentrierter auftreten“ so Spielmacher Gordon Wicht, dem 4 Tore gelangen. In der Endphase des Spiels klappte dann aber fast alles. Vorn wurden die Tore gemacht und hinten war jetzt auch Torhüter Lech Krynski auf dem Posten. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Abgesehen vielleicht von einer kleinen Phase in der ersten Hälfte. Gegen eine starke Mannschaft wie den HSV muss man erstmal bestehen. Größtenteils hat das heute gut geklappt“ konnte Gästetrainer Schieke der Niederlage am Ende dann doch noch etwas Positives abgewinnen. Für den, jetzt zweiplatzierten, HSV Insel Usedom geht es in der nächsten Woche zum Spitzenspiel nach Stralsund. „Wir werden dort versuchen erfolgreich zu sein und mit dem SHV die Plätze zu tauschen“ gibt Heidenreich die Marschroute schon einmal vor.