Die Handballer des HSV Insel Usedom reisen am Wochenende zum Bad
Doberaner SV. Es ist also wieder Derbyzeit in der Ostsee-Spreeoberliga.
Während die Vereinsverantwortlichen im bisherigen Verlauf der Saison
immer tief gestapelt haben lässt sich diesmal die Favoritenrolle nicht
von der Hand weisen. Beim Tabellenvorletzten aus Doberan läuft in dieser
Saison bisher wenig zusammen. Dementsprechend belegt die Mannschaft vom
Ex-HSV-Publikumsliebling Lars Rabenhorst nur den vorletzten
Tabellenplatz. „Das ist für mich persönlich ein wenig überraschend“
meint HSV-Trainer Nico Heidenreich, der dem Team mehr zutraut: „Doberan
war immer ein harter Gegner und wird gerade in der jetzigen Situation
alles reinhauen um aus dem Tabellenkeller zu klettern. Ich warne jede
Woche davor die Gegner zu unterschätzen. In unserer Liga ist viel
möglich. Das ist an einigen der bisherigen Ergebnisse gut abzulesen.“
Allerdings ist er sich der Favoritenrolle auch bewusst und möchte mit
seiner Mannschaft die nächsten 2 Punkte einfahren. Trotz des Fehlens von
Alexander Leow, Andre Machel und Dariusz Zajac ist die Marschroute klar:
„Ich bin mir sicher, dass wir mit einer konzentrierten und konstanten
Leistung den nächsten Sieg einfahren. Dazu müssen die Jungs aber eine
hundertprozentige Leistung abrufen. Wir werden auf jeden Fall
selbstbewusst dorthin fahren und versuchen Doberan unser Spiel
aufzudrücken.“ Den Sieg hätten die Gastgeber allerdings auch bitter
nötig. Mit bisher 4 Pluspunkten ist man im Lager der Münsterstädter ganz
sicher auch nicht zufrieden. Den bisher einzigen Sieg fuhr man am 3.
Spieltag mit einem 31:23 gegen OSF Berlin ein. Danach folgten nur noch
zwei Remis gegen Grünheide (24:24) und Loitz (22:22). Noch ist der
Anschluss ans Mittelfeld zwar noch vorhanden, aber so langsam muss das
Team punkten. Die Niederlage bei Blau Weiß Berlin, einem Mitkonkurrenten
im Abstiegskampf, am vergangenen Wochenende hat die Stimmung im
Doberaner Lager sicher nicht gehoben. Mit einem Erfolg könnte der HSV
Insel Usedom seinen Vorsprung auf einige Verfolger vielleicht ein
bisschen ausbauen, denn beim Duell zwischen Altlandsberg und Werder
treffen der Tabellenvierte und –dritte direkt aufeinander. Dazu muss
Ludwigsfelde (Tabellenfünfter) zu Hause gegen Stralsund antreten. Beste
Voraussetzungen also, wenn bei den Usedomern alles nach Plan läuft. Der
Anwurf zur Partie findet um 19 Uhr in der Stadthalle Bad Doberan statt.
Doch nicht nur die Herren freuen sich auf ein Derby. Auch bei den Damen
fiebert man dem Spiel gegen Wolgast entgegen. Beide Mannschaften treffen
am Samstag um 16 Uhr in der Ahlbecker Pommernhalle aufeinander. Laut
Tabelle ist dabei Wolgast als Tabellenzweiter der Favorit. 6 Punkte
haben die Damen des WHV bisher eingefahren. Lediglich die letzte Partie
bei Tabellenführer Fortuna Neubrandenburg ging mit 24:26 verloren.
„Derbys haben aber ihren eigenen Charakter. Natürlich fahren wir als
leichter Favorit nach Ahlbeck, aber erfahrungsgemäß waren die Spiele
zwischen beiden Teams immer sehr eng umkämpft“ meint der Wolgaster
Verantwortliche Holger Dräger, der einige personelle Engpässe zu
bewältigen hat. „3, 4 Spielerinnen werden mir fehlen. Wir werden aber
trotzdem versuchen die Punkte mit nach Wolgast zu nehmen. Ich erwarte
ein körperbetontes, hartes Spiel. Wir müssen kühlen Kopf bewahren.“ Aber
auch Usedom möchte sich in der Tabelle ein wenig verbessern. „Ich hoffe,
dass wir gegen Wolgast wieder Punkte einfahren können. Unsere Mannschaft
muss sich noch finden. Ein Erfolg wäre gut fürs Selbstbewusstsein“ so
Trainer Dennis Kloß.