HSV Insel Usedom – Fortuna Neubrandenburg 30:22 (19:12)
„Alte Liebe rostet nicht“: Ein Spruch der ganz sicher auch auf Marcus Deutsch und seinen Ex-Verein Fortuna Neubrandenburg zutrifft. Während der 60-Derbyminuten am vergangen Samstag war davon allerdings wenig zu spüren. Der 26-jährige Rückraumspieler, im September 2017 auf die Insel gewechselt, hatte großen Anteil am 30:22 Sieg über Neubrandenburg. „Natürlich verfolge ich weiterhin was in Neubrandenburg passiert“ so Deutsch, der in der Mannschaft auch noch viele Freunde hat. „Es ist sehr schade, dass Fortuna absteigen muss. Das lag aber ganz sicher nicht an der heutigen Partie sondern am gesamten Saisonverlauf. Wir wollten heute nicht fahrlässig zu Werke gehen. Ich glaube Usedom ist auch nicht dafür bekannt irgendwelche Punkte zu verschenken“ schickte er noch an die Adresse der Skeptiker hinterher, die vielleicht Usedomer Schützenhilfe für Fortuna erwartet hatten. „In diesem Spiel war mal wieder zu sehen wie wichtig Marcus für unser Spiel geworden ist“ hat auch HSV-Trainer Nico Heidenreich nur Lob für den Rückraumspieler übrig. „Er kann die Mannschaft mitreissen und erzielt auch wichtige Tore. Gerade wenn, wie diesmal, Patrick Glende fehlt, ist Marcus mehr als eine Alternative auf dieser Position. Ich froh, dass wir so einen Spieler im Kader haben“ so Heidenreich. Genauso froh ist allerdings auch Deutsch diesen Wechsel vollzogen zu haben: „Ich habe nichts bereut. Das komplette Umfeld ist super. Vom Physiotherapeuten bis zur Organisation ist alles top. Das ist noch einmal eine Stufe professioneller als ich es aus Neubrandenburg kannte. Am Anfang haben mich die anderen Jungs aufgezogen, weil ich mein eigenes Wasser mit zum Training gebracht habe“ fügt er lachend hinzu. Im Spiel gegen Fortuna blieb es auch Deutsch vorbehalten das erste Tor des Spiels gegen seinen Ex-Klub zu erzielen. Von Beginn an hatte der HSV alles im Griff. Zweimal konnten die Fortunen ausgleichen. Dann begann der HSV sich abzusetzen. „Ich glaube Neubrandenburg hat heute einen schwachen Tag erwischt. In den letzten drei Spielen waren sie deutlich stärker. Das hat uns heute natürlich in die Karten gespielt. Ohne überheblich klingen zu wollen: Sie haben es uns heute leichtgemacht“ meinte Nico Heidenreich zur Partie. Der HSV nahm allerdings nichts auf die leichte Schulter sondern begann schon in der Anfangsphase sehr konzentriert. Bereits nach sieben Minuten führte das Heimteam mit 7:3 und zwang die Fortunen zur ersten Auszeit. Die brachte allerdings wenig ein. Usedom hielt den Vorsprung. „Gut, dass das nach der Vorbereitungswoche so geklappt hat. Wir hatten in der Woche ein wenig Personalprobleme im Training. Das ist suboptimal um sich auf so ein Spiel vorzubereiten, hat aber am Ende dann doch ganz gut geklappt“ so Heidenreich. Trotz des bereits sicheren zweiten Tabellenplatzes machten die Usedomer nicht den Eindruck als sei für sie die Saison schon gelaufen. Am Ende war das auch gut so, denn der Stralsunder HV kam in seinem Spiel bei OSF Berlin nicht über ein 25:25 Unentschieden hinaus. Somit wurde bei noch zwei ausstehenden Spielen und 3 Punkten Differenz zwischen beiden Teams die Meisterschaftsentscheidung wieder einmal vertagt. „Mal gucken wie das ausgeht“ schielt Heidenreich dann doch noch auf den fast unmöglich noch zu erreichenden ersten Platz. „Es ist natürlich ein wenig überraschend, dass Stralsund zum Ende hin ein wenig schwächelt. Wir lassen das auf uns zukommen. Der Druck liegt auf gar keinen Fall bei uns. Wir haben bisher eine tolle Saison gespielt.“