Liebe Mitglieder, Förderer und Unterstützer des Handballs, liebe Einwohner der Gemeinde
Heringsdorf,

es ist Wahlkampfzeit in unserem Kaiserbad und wie es das Wort schon impliziert wird um
jede Stimme gekämpft. In einer Demokratie ist dies auch legitim, allerdings sollten dabei
keine Grenzen überschritten oder Unwahrheiten in die Welt gesetzt werden.
Als Vorstandsmitglied und Kassenwart des HSV Insel Usedom e.V. sehe ich mich in der
Pflicht, zu Aussagen der Bürgermeisterkandidatin Frau Marisken, Stellung zubeziehen.
In der am Samstag, den 08.06.2019 stattgefundenen Wahlveranstaltung von Frau Marisken,
machte Sie sinngemäß folgende Aussagen. Der HSV Insel Usedom e.V. wird von der
Gemeinde überproportional gefördert, dies wolle Sie ändern und die Förderungen für
Vereine gerechter gestalten.
Ich möchte Ihnen kurz erklären, wie die Gemeinde Heringsdorf die jährliche Förderung der
Vereine errechnet. Für jedes Vereinsmitglied wird dort eine Fördersumme bereitgestellt,
darüberhinaus erhält der Verein für jedes Kind nocheinmal einen Betrag. Desweiteren
können ALLE Vereine Sonderzuweisungen (Anschaffungen, Jubiläen etc.) beantragen.
Somit wird die Summe wie folgt berechnet.
(Anzahl Mitglieder x Förderung) + (Anzahl Kinder bis 18 x Förderung) = Mitgliederförderung
Mitgliederförderung + Sonderzuweisung = Gesamtförderung
Wie aus meiner obigen Darstellung hervorgeht ist also die Anzahl der Mitglieder das
entscheidende Kriterium der Fördersumme. Unser Verein ist mit aktuell 487 Mitgliedern,
davon 289 Kinder, der grösste Sportverein der Kaiserbäder und erhält nach dieser Rechnung
ca. 3500,00 Euro Mitgliedsförderung im Jahr 2019.
Ich halte diese Fördermittelvergabe als fair und gebe zubedenken, dass bei einer steigenden
Mitgliederzahl auch die finanziellen Aufwendungen im Verein immens steigen.
Leider ist Frau Marisken Ihrer Informationspflicht nicht nachgekommen, ansonsten müsste
ihr bekannt sein, dass z.B. der FC Insel Usedom dieses Jahr eine höhere Fördersumme als
der HSV, aufgrund von Sonderzuweisungen, erhält, der Tennisverein aus Ahlbeck 5000,00
Euro für die Veranstaltung Beachtennis bekam, dem Tennisverein Bansin ein neues
Vereinshaus gebaut und dem Tischtennisverein 1800,00 Euro für Ihr Vereinsjubiläum
bereitgestellt wurde. All diese Maßnahmen begrüsse ich als Sportler sehr, denn es geht
darum die Vereine in Ihrer Gesamtheit zu unterstützen.

Als Kassenwart des HSV möchte ich Sie daraufhinweisen, dass wir in den letzten 5 Jahren
keine Sonderzuweisungen oder andere Mittel bei der Gemeinde beantragt haben, unseren
Vereinshaushalt bestreiten wir aus Mitgliedsbeiträgen, Fördermittel und Spenden.
Ein weiteres Thema welches in den letzten Tagen diskutiert wird ist die Sportstättengebühr.
Im Moment ist es so, dass alle Sportvereine der Kaiserbäder Ihre Sportstätten (Sportplätze,
Sporthallen etc.) kostenfrei nutzen. Vor einigen Jahren unternahm Herr Mantei den Versuch
diese Gebühr durch die Gemeindevertretung einzuführen, glücklicherweise ohne Erfolg.
Wie bekannt sein dürfte, ist eben dieser Herr Mantei an der Seite von Frau Marisken im
Wahlkampf unterwegs und ich befürchte eine Erneuerung dieser Forderung. Die
Konsequenz einer solchen Gebühr würden die Existenz der Vereine gefährden. Die
Ausgaben hätten eine drastische Erhöhung der Mitgliedsbeiträge oder den Zusammenbruch
des Vereins zufolge.
Mir persönlich missfällt der Versuch von Frau Marisken, die Vereine gegeneinander
auszuspielen. Viele Menschen opfern sich ehrenamtlich für die Vereine auf und versuchen
Erwachsenen und vor allem Kindern eine sportliche oder kulturelle Heimat zugeben, so dass
sie nicht auf der Straße rumhängen müssen.
Ich hoffe ich konnte die Unwahrheiten in den Aussagen von Frau Marisken aufdecken.
Meine Erfahrung sagt mir, dass es immer besser ist sich zu informieren und das Gespräch
mit den Beteiligten zu suchen. Leider hat in diesem Fall beides nicht stattgefunden.

Mit sportlichen Grüßen
Nico Scheer