HSV Insel Usedom – MTV Altlandsberg 35:33 (18:13)
Mit so einer aufregenden Schlussphase hatten die wenigsten der gut 600 Zuschauer in der Ahlbecker Pommernhalle gerechnet. Zur Pause lag der HSV mit 5 Toren vorn, ließ sich nach dem Wechsel aber nach und nach das Spiel aus der Hand nehmen. So stand es noch zwei Minuten vor der Schlusssirene 32:32. Erst mit dem 33:32 durch Alexander Leow und dem anschließenden 34:32 Marcus Deutsch 30 Sekunden vor dem Ende der Partie bekam der HSV wieder die Überhand. Die letzten Spielsekunden waren von Taktik und Auszeiten auf beiden Seiten geprägt. Die Gäste kamen noch auf 34:33 heran, Max Gürgens machte aber mit dem letzten Tor des Tages den „Deckel drauf“. Entsprechend erleichtert reagierte auch Trainer Nico Heidenreich: „Auch wenn die zweite Halbzeit nicht das Gelbe vom Ei war: Für die letzten Minuten ziehe ich den Hut vor meiner Mannschaft. Wie die Jungs da noch einmal zurückgekommen war stark.“ Dabei lieferte der HSV eine richtig starke erste Hälfte ab. Mit dem  schnellen 1:0 durch den sehr aktiven Dariusz Zajac gingen die Insulaner erstmals in Führung und gaben diese bis zur 45. Minute auch nicht mehr ab. Altlandsberg bewies aber im Laufe der Spielzeit warum die Mannschaft zu den „Top 5“ der Liga gezählt wird. Die Brandenburger blieben immer wieder dran und hielten die Partie 20 Minuten lang offen. Bis dahin konnte sich kein Team absetzen. Erst als HSV-Torhüter Lech Krynski „die Hand an den Ball“ bekam, begann seine Mannschaft sich weiter abzusetzen. Patrick Glende traf jetzt dreimal in Folge, Dawid Nowomiejski setzte noch einen drauf und der HSV führte plötzlich mit 13:9. Zur Pause stand eine deutliche 18:13 Führung für den HSV. „Fünf Tore Rückstand zur Pause waren für uns einfach zu viel“ so Gästetrainer Ralf Böhme. „Die Bürde war für die zweite Hälfte, die wir dann ja auch mit 3 Toren gewinnen einfach zu hoch. Dafür ist Usedom einfach zu stark. Wenn wir zum Ende hin besser treffen und konzentrierter sind, können wir vielleicht punkten. So gratulieren wir aber dem HSV, der heute ein tolles Handballspiel gewonnen hat“ so Böhme weiter. Seine Mannschaft kam nach dem Seitenwechsel mit vollem Elan aus der Kabine. Mit drei Toren in Folge innerhalb von 90 Sekunden waren die Brandenburger plötzlich wieder dran. Zunächst konnten die Usedomer den Gegner noch auf Distanz halten. Der Vorsprung schmolz aber allmählich, bis dem MTV nach 40 Minuten der 22:22 Ausgleich gelang. „Ich weiß nicht ob es in den Köpfen der Spieler dann verrückt spielt, aber mit einer hohen Führung zur Halbzeit können wir nicht so richtig umgehen. Das haben wir schon öfter erlebt“ kritisierte HSV-Trainer Nico Heidenreich. „Wir haben eine tolle erste Halbzeit gegen einen erwartet spielstarken Gegner gesehen. Noch so eine Halbzeit wie die erste und ich wäre rundum zufrieden gewesen. Für Altlandsberg kam die Pause genau richtig, für uns überhaupt nicht. Da hätte ich lieber durchgespielt. Unverständlich wie wir den Gegner aufgebaut haben. Die Gäste haben erst in der zweiten Hälfte gezeigt was in Ihnen steckt. Aufgrund der ersten Hälfte denke ich aber, dass unser Sieg leicht verdient ist“ so Heidenreich weiter. Mit diesem Sieg setzt dich der HSV weiterhin, als einzige verlustpunktfreie Mannschaft, an der Tabellenspitze fest. Mit den Partien in Grünheide und Cottbus stehen jetzt aber zwei schwere Auswärtsspiele auf dem Programm. “Die wollen wir jetzt auch noch ziehen. Wir möchten uns so lange es geht dort oben festsetzen und als Tabellenführer ins nächste Heimspiel gehen“ lautet Heidenreichs Kampfansage.
HSV: Krynski, Zornow- Glende 6/1, Loof, Nowomiejski 4, Zajac 8/1, Leow 3, Wicht 8/2, Deutsch 1, Mertins, von Angern, Gürgens 2, Städing, Neidel
Strafwürfe HSV: 4/7 MTV: 5/5
Strafminuten HSV: 10 MTV: 12