VfL Lichtenrade – HSV Insel Usedom 29:29 (15:13)
Jetzt ist es passiert. Der HSV Insel Usedom hat nach tollem Saisonstart mit sechs Siegen in Folge den ersten Punktverlust hinnehmen müssen. Und das aus gerechnet beim Tabellenletzten VfL Lichtenrade. „Das sind die Spiele vor denen man als Trainer immer warnt“ fasste ein hörbar enttäuschter Trainer Nico Heidenreich kurz nach der Partie am Telefon zusammen. „Ich bin nach diesem Spiel richtig angefressen. Namen möchte ich da jetzt nicht unbedingt nennen, aber mit 3 Totalausfällen in der Startformation kannst Du auch hier nicht gewinnen.“ Auch wenn der VFL zwei Minuten vor Spielschluss mit zwei Toren in Front lag und der HSV Gordon Wicht und Dariusz Zajac noch ausgleichen konnte, sprach Heidenreich von einem verschenkten Punkt. „Die Situation war vor dem Spiel klar. Ich möchte der Mannschaft auch nicht den Willen oder den Einsatz absprechen, aber was wir heute hier abgeliefert haben war schon kritisch. Vielleicht ist das auch gerade zur rechten Zeit passiert, damit wir mal wieder geerdet werden und das Ziel nicht aus den Augen verlieren.“ Die einzige Führung des HSV erzielte Dawid Nowomiejski nach 28 Sekunden. Danach übernahmen die Gastgeber die Initiative und zogen schnell bis auf 6:2 davon. „Wir haben in der Abwehr nicht zu unserer Stärke gefunden und sind schlecht ins Spiel gekommen. Da hatten wir einfach zu viele unglückliche Aktionen“ meinte Rechtsaussen Alex Leow, dem diesmal nur ein Tor gelang. „Gegen die offensive Lichtenrader Abwehr habe wir eigentlich ganz gute Lösungen gefunden, scheitern aber zu oft am gegnerischen Torhüter. Dadurch wurden wir zu unsicher. Das hat sich auch im Passspiel wiedergespiegelt“ so Leow. Immer wieder legten die Hausherren vor. Der HSV lief „der Musik nur hinterher.“ Trainer Nico Heidenreich fiel es schwer, diese Leistung zu akzeptieren: „Wir haben uns so eine tolle Ausgangsposition erarbeitet und schmeissen das mit einem Spiel wieder alles weg. Heute haben wir uns unglaubliche 21 Fehlwürfe geleistet. Circa die Hälfte davon waren hundertprozentige Gelegenheiten, Da brauchen wir uns am Ende auch nicht über das Endergebnis wundern.“ Auch nach dem 13:15 Rückstand zur Halbzeit ging nicht der erwartete Ruck durch die Mannschaft. Ständig lagen die Gastgeber in Führung. Dem HSV gelang nicht viel. „Es gab so ein, zwei Situationen in denen es unentschieden stand. Da hätten wir vorbeiziehen können, machen aber das Tor nicht. So wurde das ganze Spiel sehr zäh und hinten raus auch sehr eng. Wahrscheinlich müssen wir am Ende mit dem Punkt zufrieden sein, da wir nur einmal im Spiel geführt haben und auch den Ausgleich erst eine Sekunde vor der Schlusssirene werfen“ fasste Alexander Leow zusammen. So ganz mitgehen wollte Trainer Nico Heidenreich, den vor allem die 29 Gegentore störten, nicht: „Das sind deutlich zu viele Gegentreffer. Hier sollte sich jeder Spieler mal hinterfragen ob er heute wirklich alles gegeben hat. Natürlich macht man sich auch als Trainer Gedanken ob man richtig gewechselt hat oder die Ein oder Andere Sache hätte anders machen müssen. Ich bin einfach enttäuscht.“