Ludwigsfelder HC – HSV Insel Usedom 29:32 (17:18)
Das erste Wort, das HSV-Trainer Nico Heidenreich zum 32:29 Auswärtssieg einfiel lautete: „Phänomenal.“ Dies bezog sich allerdings mehr auf die Willensstärke seiner Mannschaft als auf die Qualität der Partie. Zu Beginn war die Partie nämlich kein Leckerbissen für Handballästheten. „Beide Mannschaften haben faktisch ohne Abwehr agiert“ so Heidenreich. Zunächst lief es trotzdem noch positiv für die Handballer von der Insel. Bis zum 8:7 lagen sie in Führung. Dann jedoch drehten die Hausherren die Partie. Dann jedoch fand Ludwigsfelde in die Spur. 12:9 lag der LHC mittlerweile in Front, zudem kassierte Patrick Glende eine Zwei-Minuten-Strafe. Doch in Unterzahl zeigte der HSV den vom Trainer gelobten Kampfeswillen und schob sich durch einen Doppelschlag von Sidney Loof und Gordon Wicht wieder heran. Zur Pause hatte man die Partie dann sogar wieder auf 18:17 gedreht. Kurioserweise musste Heidenreich seine Pausenansprache anschließend auf dem Spielfeld durchführen: „Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Aber in der Kabine war es so warm, das sind wir wortwörtlich gegen eine Wand gelaufen.“ Aber vielleicht sind es solch ungewöhnliche Maßnahmen, die am Ende noch einmal die letzten Prozente herauskitzeln. „Wir haben diesmal in der Halbzeit gemeinsam beschlossen, wie unser Konzept für die zweite Hälfte aussehen soll. Dabei haben wir uns für ein 5-1 System, mit Dariusz Zajac in der Spitze entschieden und diesen Weg ist die Mannschaft konsequent gegangen.“ Vor allem Zajac blühte in dieser Rolle förmlich auf. Er traf ganze zwölfmal im Laufe der Partie und war kaum zu stellen. „Es war eine schwere Partie für uns, aber wir hatten uns auf ein hohes Tempo vorbereitet. Wir haben mit Herz gespielt und somit gehen die Punkte auch verdient auf die Insel. Die Hinrunde verlief für uns super, jetzt freuen wir uns aber auch mal auf eine Pause“ so der Pole, der mit 83 Toren mittlerweile auf Platz 8 der Torschützenliste der Ostsee-Spree-Oberliga rangiert. Direkt nach dem Seitenwechsel bekam der HSV die Partie immer mehr in den Griff und gab während der restlichen Spielzeit die Führung auch nicht mehr ab. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber gegen den Tabellendritten war das natürlich auch zu erwarten“ so Heidenreich, der für seine Mannschaft nur Lob übrig hatte: „Ich kann immer wieder nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. Woche für Woche reißen sie sich den Allerwertesten auf. Mit dieser Hinrunde haben wir uns einfach für die viele harte Arbeit belohnt. Jetzt freuen wir uns riesig auf den Weihnachtsurlaub, den haben wir uns alle verdient. Aber auch wenn wir uns dann ein oder zwei Wochen nicht sehen, bekommen die Jungs ein paar Hausaufgaben auf, damit wir am 11. Januar gegen Tegel genauso erfolgreich in das neue Jahr starten können.“
HSV: Krynski, Küster- Glende 7/2, Loof 1, Nowomiejski 5, Zajac 12/1, Leow 3, Wicht 2, Deutsch 2, Gröne, Mertins, von Angern, Städing, Neidel
Strafminuten HSV: 4 LHC: 4
Strafwürfe HSV: 3/4 LHC: 2/2
A.D.