In einer Woche ist es soweit. Der momentane Tabellenführer wird in der Ahlbecker Pommernhalle zu Gast sein. Das Interesse an dieser Partie ist riesengroß, das bestätigen allein schon die Kartenvorbestellungen aus Stralsund. Zwei Punkte beträgt der Abstand der Usedomer zum Tabellenprimus. Da der SHV an diesem Wochenende spielfrei hat, könnte es beim Duell in der nächsten zu einer durchaus interessanten Konstellation kommen. Sollte der HSV nämlich sein Auswärtsspiel in Berlin gewinnen, haben beide Teams 29 Pluspunkte auf der Habenseite. In der Hauptstadt erwartet die Usedomer jedoch eine schwere Aufgabe, wie Rechtsaußen Christopher Neidel weiß: „Der Gegner ist nicht zu unterschätzen. Preussen hat beispielsweise den viertplatzierten LHC Cottbus mit 31:29 geschlagen. Da müssen wir schon verdammt aufpassen.“ Trotzdem gibt er sich kämpferisch und möchte natürlich die gute Ausgangsposition vor dem Stralsundspiel behalten: „Wir müssen beim Tabellenachten genauso konzentriert antreten wie bei einem Spitzenspiel. Nachlässigkeiten können wir uns auch in so einer Partie nicht leisten. Schon Hinspiel mussten wir trotz eines 29:23 Sieges alles investieren um siegreich zu sein. Das wird in Berlin nicht anders werden.“ In einem wird sich die Mannschaft allerdings garantiert umstellen müssen. Wie in Berlin üblich herrscht auch in der „Kiriat-Bialik-Sporthalle“, in der das Spiel am Samstag um 19.15 Uhr angepfiffen wird, Kleberverbot. Anders als bis in die Handballbundesliga üblich, darf dort also das beliebte Ballharz nicht verwendet werden. Für die Handballer eine große Umstellung. „Das macht das Ganze natürlich ein wenig schwieriger. Aber wir müssen versuchen uns gut darauf einzustellen. Der Gegner hat ja dieselben Voraussetzungen“ meint Trainer Nico Heidenreich, dem die personellen Voraussetzungen ein wenig mehr Sorgen machen als das fehlende Harz. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch nicht hundertprozentig sagen wer alles mit nach Berlin fahren wird“ so Heidenreich. Fehlen wird auf jeden Fall Alexander Leow, der in der letzten Woche nach seiner Einwechslung sechs Tore erzielen konnte. Große Fragezeichen stehen allerdings auch noch hinter zwei weiteren Akteuren: „Sidney Loof und Gordon Wicht sind angeschlagen. Bei Beiden ist noch nicht sich ob sie spielen können. Zusätzlich spielt die zweite Mannschaft auch noch parallel, so dass ich wahrscheinlich nicht auf den kompletten Nachwuchskader zurückgreifen kann. Priorität hat aber natürlich die erste Mannschaft. Wir werden uns da schon etwas einfallen lassen.“ Trotz aller negativer Vorzeichen gibt sich der Trainer gewohnt kämpferisch und verlangt von seinem Team volle Konzentration und die Fortführung der guten Abwehrarbeit. „Was wir allerdings runterfahren müssen sind die technischen Regelfehler. Das wird ohne Harz natürlich noch schwerer, aber in der letzten Partie hatten sich einfach zu viele Fehler eingeschlichen. Dazu muss die Stralsundpartie, die im Moment ja verständlicherweise schon allgegenwärtig ist, zumindest vorübergehend raus aus den Köpfen. Zuerst müssen wir in Berlin bestehen“ meint Heidenreich. Aber sicher schielt er insgeheim auf die zwei Punkte um in der kommenden Woche mit seiner Mannschaft gegen Stralsund ein großes Handballfest in der eigenen Halle zu feiern. „Wenn wir in dieser Saison noch einmal die Chance auf den ersten Platz haben wollen, dann müssen wir jetzt voll da sein und unsere Spiele gewinnen“ lautet die Ansage des Trainers an die Manschaft.