Trotz Personalsorgen gewinnt der HSV Insel Usedom in Berlin
BFC Preussen – HSV Insel Usedom 32:35 (15:14)
Groß war die Erleichterung bei den Usedomer Handballern nach dem Schlußpfiff der Partei beim BFC Preussen. Mit 35:32 hatten die Insulaner sich nach einer spannenden Partie knapp durchgesetzt. Dabei waren die Voraussetzungen vor der Partie alles andere als gut. Die angeschlagenen Gordon Wicht und Sidney Loof konnten zwar auflaufen, wie angekündigt fehlte jedoch Alexander Leow. Zusätzlich meldete sich auch Markus Deutsch kurzfristig krank und die jungen Bruno Gröne und Moritz von Angern mussten die zweite Mannschaft verstärken. Zu allem Überfluss zog sich Patrick Glende, bester Torschütze der Liga, in der Erwärmung eine Rückblockierung zu. Daraufhin hatte Physiotherapeut Alexander Schröder schon vor der Partie alle Hände voll zu tun um Glende wieder fit zu machen. Glende biss anschließend auf die Zähne und dankte es mit 14 Toren. „Trotz des Rumpfkaders von 11 Spielern, darunter 2 Torhüter, sind wir super in die Partie gekommen“ wusste Glende zu berichten. Nach der schnellen 4:0 Führung sah sich Alexander Schwabe, Coach der Gastgeber, bereits nach 4 Minuten gezwungen ein erstes Timeout einzufordern. Damit fand seine Mannschaft wieder zurück in die Partie und der Abstand zum HSV wurde geringer. „Wir haben in dieser Phase ein wenig nachgelassen. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter haben wir da noch nicht ganz so gut hinbekommen und an das Spiel ohne Haftmittel muss man sich natürlich auch erstmal gewöhnen“ so Glende weiter. So sah es auch Max Gürgens, der sich später im Spiel zweimal in die Torschützenliste eintragen konnte: „Wir haben in der Abwehr zu wenig verschoben und standen dann oft alleine da. Dadurch entwickelte sich dann ein ausgeglichenes Spiel. In Verlauf der Partie haben wir den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht.“ Nach einer Viertelstunde konnten die Gastgeber dann beim Stand von 9:9 tatsächlich zum ersten Mal ausgleichen. Der HSV hielt jedoch dagegen, ging wieder in Führung und verteidigte diese zunächst. „Zu diesem Zeitpunkt stockte unser Motor schon ein wenig. Die Abwehr stand leider nicht so konzentriert und vorn schlichen sich zu viele technische Fehler ein“ hatte Trainer Nico Heidenreich zu bemängeln. Folgerichtig drehten die Gastgeber die Partie noch vor der Pause und gingen mit einem 15:14 Vorteil in die Kabine. Die Pausenzeit nutzte der Trainer für taktische Umstellungen. Für Lech Krynski hütete jetzt der junge Erik Küster das Tor, auf Linksaussen ersetzte Max Gürgens Sidney Loof. Diese Kniffe sorgten vom Fleck weg für neuen Schwung. „Wir kamen motiviert aus der Kabine und konnten schnell wieder die Führung übernehmen. Hinten mussten wir hart arbeiten, konnten im Gegenzug aber die schnellen Tore machen. Entscheidend waren wohl die guten Konter, die wir in der zweiten Hälfte erfolgreich abschließen konnten“ fasste Glende den guten Start in die zweite Hälfte zusammen. Absetzen konnte sich der HSV aber nicht so richtig. Die Preussen bleiben dran. Zehn Minuten vor Spielende gelang es den Berlinern sogar noch einmal die Führung zu übernehmen. Die 28:27 Führung der Preussen konnte Christopher Neidel aber schnell wieder ausgleichen. „In der Endphase waren wir mit unserem engen Kader am Limit. Vor allem als Gürgens nach 45 Minuten auch noch verletzt runter musste krochen wir förmlich auf dem Zahnfleisch“ analysierte Heidenreich. Groß war auch der Schreck als Spielmacher Gordon Wicht nach einem, allerdings unabsichtlichen, Schlag ins Gesicht erst einmal auf dem Feld liegen blieb. Doch auch er biss in den letzten Spielminuten noch einmal auf die Zähne. „Die Mannschaft hat sich zusammen gegen die drohende Niederlage gestemmt. Ich ziehe den Hut vor dieser Willensleistung und freu mich auf das Spitzenspiel der nächsten Woche, dass sich die Mannschaft mehr als verdient hat“ so Heidenreich.
HSV: Krynski, Küster- Glende 14/1, Loof 2, Nowomiejski 3, Zajac 8/2, Wicht 2, Mertins, Gürgens 2, Städing, Neidel 4
Strafminuten HSV: 2 BFC: 2
Strafwürfe HSV: 3/4 BFC: 3/3
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