So langsam wird es schon zur Routine wenn Nico Heidenreich, Trainer des HSV Insel Usedom, vor dem kommenden Gegner warnt. Er wird nicht müde zu betonen, dass seine Mannschaft wieder voll gefordert sein wird und alles in die Waagschale werfen muss. Auch wenn der Grünheider SV momentan nur den elften Tabellenplatz einnimmt und der HSV 21 Punkte Vorsprung auf den Gegner vom Samstag, nimmt niemand im Usedomer Lager diese Partie auf die leichte Schulter. „Die Truppe hat einen ganz guten Lauf im Moment. Und wer Altlandsberg mit sieben Toren Vorsprung schlägt, mit dem ist garantiert zu rechnen“ warnt Heidenreich aus diesmal wieder. Und tatsächlich tut der Trainer gut daran so vorsichtig von Spiel zu Spiel zu agieren. Immerhin konnte Grünheide auch dem Stralsunder HV einen Punkt abluchsen. Gleich am ersten Spieltag der Saison trennte man sich in eigener Halle 24:24 von den Hansestädtern und sorgte somit bereits früh in der Saison für eine Überraschung. Dann folgten jedoch ein paar Spiele, in der Grünheide diese Leistungen nicht wiederholen konnte. Vor allem gegen vermeintlich schwächere Gegner setzte es vermeidbare Niederlagen. Dies führte zum Abrutschen in die unteren Tabellenregionen. Auch das Hinspiel gegen den HSV Insel Usedom ging in eigener Halle mit 27:32 verloren. Hier taten sich die Usedomer allerdings schwer. Noch zur Pause sah es nicht nach einem Usedomer Sieg aus. „Wir wissen was uns erwartet“ meint Rechtsaussen Christopher Neidel. „Mit Grünheide kommt eine Mannschaft, die im Jahr 2020 bisher sehr starken Handball spielt.“ Vor allem 3 Spieler ragen seiner Meinung nach aus dem Kader heraus: “Mit Spielmacher Konstantin Büttner haben sie einen erfahrenen Mann, der mit den Füchsen Berlin II schon in der zweiten Liga gespielt hat. Christoph Genilke verfügt auch über Drittligaerfahrung und hat in den letzten Wochen regelmäßig getroffen. Ausserdem haben sie noch Tom Griebsch, der mit 139 geworfenen Toren auf Platz 2 der aktuellen Torschützenliste liegt“ analysiert Neidel. Mit einem Schnitt von 8.18 Toren trifft er pro Partie sogar öfter als Usedoms Patrick Glende (8.11), der mit 146 Toren die Torschützenliste anführt. „Wir sind also gewarnt vor dieser Mannschaft, die in der letzten Woche in Cottbus erst in letzter Sekunde verloren hat. Den Traum von der Meisterschaft wollen wir so lange wie möglich lebendig halten und fokussieren uns jetzt erst einmal voll auf die Partie“ legt Neidel die Marschroute schon einmal vor. Ob sich allerdings alle Spieler so wie er am Samstag fokussieren können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Fest steht, dass Alexander Leow, der im letzten Auswärtsspiel in Altlandsberg noch sechsmal traf definitiv fehlen wird. Weitere Spieler plagen sich mit Verletzungen umher. „Gordon Wichts Oberschenkel hat in der zweiten Halbzeit in Altlandsberg wieder Probleme gemacht. Joel Städing hat Probleme in der Schulter, die sich vielleicht noch als Schleimbeutelentzündung entpuppen könnten und auch Patrick Glende hat Probleme mit dem Knie. Hinter all diesen Spielern stehen noch Fragezeichen. Wer am Ende aufläuft, werden wir wohl erst am Samstag genau wissen“ meint Trainer Nico Heidenreich. Trotz aller Personalsorgen ist für ihn die Zielstellung für Samstag aber auch glasklar: „Wir spielen zu Hause und wollen außerdem so lange wie möglich an der Spitze bleiben. Deshalb werden wir auch am Samstag alles dafür tun um die Punkte einzufahren. Egal wie es personell aussieht, die Mannschaft ist gefestigt genug um auch diesmal wieder als Sieg das Feld zu verlassen. Nach dem Handballfest gegen Stralsund und der starken Auswärtspartie in Altlandsberg freuen wir uns nun auf den nächsten Heimauftritt in einer hoffentlich wieder gut gefüllten Pommernhalle.“