SV 63 Brandenburg-West – HSV Insel Usedom 26:27 (12:15)
„Zwei Punkte, Tabellenführung verwaltet“: Das Fazit von HSV-Trainer Nico Heidenreich fiel zunächst relativ knapp aus. Seine Mannschaft hatte gerade mit einem Tor Vorsprung einen knappen Sieg gegen den SV Brandenburg-West ins Ziel gebracht. „Bis zur 55. Minuten hatte ich eigentlich keine Angst, dass das hier in die Hose gehen könnte“ so Heidenreich. Doch plötzlich drehten die Gastgeber auf und witterten Ihre Chance. Noch in der 52. Minute lag der HSV mit 26:19 in Front. Für die Brandenburger war dies jedoch noch lange kein Grund sich vorzeitig geschlagen zu geben. Sie trafen jetzt sechsmal in Folge und schoben sich bis auf ein Tor an den Tabellenführer heran. Erst der Treffer zum 27:25 durch Max Gürgens rund 30 Sekunden vor Spielende verschaffte den Usedomern wieder etwas mehr Luft. Die Brandenburger trafen anschließend auch noch einmal, es gelang den Usedomern jedoch die Zeit herunterlaufen zu lassen. „Bis zur 50. Minute hatten wir das Spiel im Griff. Wir hätten uns aber schon in der ersten Hälfte besser absetzen müssen. Zu einfache Gegentore und eine schlechte Chancenverwertung verhinderten dies jedoch“ merkte Torhüter Erik Küster an, der diesmal den Vorzug vor Lech Krynski bekam. „Nach dem Wechsel und ein paar Umstellungen funktionierte unser Spiel dann besser. Nur in den letzten zehn Minuten haben wir wieder zu viele unnötige Fehler gemacht und uns fast um unseren verdienten Lohn gebracht. Dem Spielverlauf nach, hätte es ein deutlicher Auswärtssieg werden müssen, über die zwei Punkte freuen wir uns natürlich trotzdem“ so Küster weiter. Sicherlich spielte die personelle Situation beim HSV auch eine Rolle an diesem Spielverlauf. Im Verlaufe des Spiels musste Christopher Neidel verletzt passen. Dariusz Zajac musste nach einer roten Karte das Feld verlassen. Er hatte einen Gegenspieler mit der Hand im Gesicht getroffen. Zu allem Überfluss war auch Linksaußen Sidney Loof gesundheitlich angeschlagen. So musste Trainer Nico Heidenreich ein wenig mit der Aufstellung experimentieren: „Ich habe mich bei der Startaufstellung auf mein Bauchgefühl verlassen, das hat mich diesmal leider ein wenig im Stich gelassen. Der Versuch mit Zajac auf Linksaußen hat leider nicht das erhoffte Ergebnis gebracht. Nach der Umstellung funktionierte unser Spiel dann besser. In der Endphase mussten nach den Ausfällen dann die jungen Spieler ran. In dieser Phase waren wir dann leider ein wenig zu hektisch. Am Ende haben wir uns aber die zwei Punkte gesichert. Das ist alles was zählt.“ Ähnlich wie sein Trainer sah es auch HSV-Spielmacher Gordon Wicht, der sich diesmal sechsmal in die Torschützenliste eintragen konnte: „Bis zur 50. Minute hatten wir das Spiel tatsächlich voll im Griff. Dann schlichen sich allerdings ein paar hastige Aktionen und Nachlässigkeiten in der Abwehr ein. Dazu kam natürlich die rote Karte gegen Darek Zajac und dann wurde es noch einmal knapp. Das Ergebnis entspricht nicht ganz dem Spielverlauf, am Ende zählen aber nur die Punkte.“ Sieben Spieltage vor Saisonschluss führt der HSV Insel Usedom damit weiterhin die Tabelle der Ostsee-Spreeoberliga an. Mit zwei Spielen weniger auf dem Konto lauert der Stralsunder HV allerdings auf seine Chance an den Usedomern vorbeizuziehen. Egal wer am Ende ganz oben stehen wird: Die Handballfans der Region dürfen sich ganz sicher auf ein spannendes Saisonfinale freuen, denn beide Teams haben teilweise noch schwere Aufgaben vor der Brust. Bereits am nächsten Wochenende geht das Fernduell um die Meisterschaft weiter wenn der HSV zu Hause gegen Lichtenrade antritt und Stralsund sich im Derby bei der SG Uni Greifswald/Loitz beweisen muss.
HSV: Krynski, Küster- Glende 7, Loof, Nowomiejski 1, Zajac 3, Wicht 6/2, Deutsch 2, Gröne, Mertins, von Angern, Gürgens 3, Städing, Neidel 5
Strafminuten HSV: 6 SV63: 4
Strafwürfe HSV: 2/3 SV63: 5/7