Alles war in der bis unters Dach gefüllten Ahlbecker Pommernhalle für ein erfolgreiches Finale der Saison 2017/18 angerichtet. Die Viertliga-Handballer des HSV Insel Usedom hatten es in der Hand und sie wollten es unbedingt: Die Saison als Dritter der Oberliga Ostsee-Spree abschließen. Die Partie gegen den Ludwigsfelder HC endete jedoch 28:28. Dadurch ist das Insel-Team punktgleich (33:19) mit dem MTV Altlandsberg. Die Brandenburger sind im direkten Vergleich (HSV – MTV 24:23/29:31) jedoch um zwei Tore besser und damit Dritter in der Oberliga – hinter der Füchse- Reserve und dem Stralsunder HV.
„Natürlich wollten wir den Sieg, um so eine starke Saison zu krönen“, sagte HSV-Trainer Nico Heidenreich. „Insofern bin ich schon ein wenig enttäuscht, besonders vom Spiel in der ersten Hälfte. Es war eine der schwächeren Heimbegegnungen. Am Ende bin ich dennoch mit dem Abschneiden über die gesamte Saison hinweg gesehen zufrieden.“
Das kann der HSV-Coach auch, denn vor allem in der Schlussphase des Spiels gegen Ludwigsfelde haben die Usedomer nochmals gezeigt, was sie drauf- und in der Saison oftmals praktiziert haben. In der 56. Minute lagen sie noch mit 24:28 zurück. Doch endlich wurden die Chancen genutzt, die zuvor zu leichtfertig vergeben wurden. Erst traf Dariusz Zajac, dann war Dawid Nowomiejski erfolgreich. Robin Kellermann schmetterte den Ball an die Latte. Schnell wurde die Kugel zurückerobert, und Zajac besorgte das 27:28. Eine Auszeit der Ludwigsfelder half den Gästen nicht. Routinier Gordon Wicht warf den umjubelten Ausgleich. Die Halle stand kopf – noch waren aber 32 Sekunden zu spielen, und Heidenreich zog die grüne Karte. Er gab letzte Anweisungen, um noch den Siegtreffer zu markieren. Dann aber scheiterte Marcus Deutsch am gegnerischen Block, die Gäste jubelten in den Abpfiff hinein.
Der letzte Saisonspieltag in der Pommernhalle bringt es seit vielen Jahren mit sich, dass auch der Publikumsliebling durch die HSV- Fans bestimmt wird. Auch in diesem Jahr gab es ein eindeutiges Ergebnis. HSV-Neuling Marcus Deutsch, der seinen Vertrag erst vor wenigen Tagen verlängert hat, hat es geschafft: Mit 215 von gut 400 abgegebenen Stimmen belegte er in der Gunst der Fans den ersten Platz. „Das ehrt mich ungemein. Ich bin ja erst im Verlauf der Saison gekommen. Ich fühle mich hier echt wohl. Und auch die Stimmung in der Pommernhalle ist immer große Klasse. Ich spiele gerne hier“, sagte Deutsch. Den zweiten Platz in dieser Wertung erreichte Vorjahres-Liebling Lech Krynski. Der Torhüter hat eine überragende Saison gespielt und zumeist mit Topwerten an gehaltenen Bällen überzeugt. Dritter wurde Spielmacher Gordon Wicht, der selbst einige Male schon als Publikumslieblin geehrt worden war.
HSV: Krynski – Nowomiejski 2, Loof 5, Zajac 6, Wicht 5, Deutsch 1, Küster, Machel, Kellermann 3, Statkiewicz 3, Dübener 2, Neidel 3.
Siebenmeter: HSV 1/1, LHC 4/3.
Strafminuten: HSV 10, LHC 12.