HSV Insel Usedom – BFC Preussen 29:23 (13:13)
Bei tropischen Temperaturen in der Ahlbecker Pommernhalle kamen diesmal zuerst die Zuschauer zuerst ins Schwitzen. Trotz eines, am Ende relativ souveränen 29:23 Heimsiegen, mussten sich die Zuschauer die ein oder andere Schweißperle aus dem Gesicht wischen. Denn besonders in der Anfangsphase der Partie liefen die Inselhandballer noch nicht „so richtig heiß“. Zuvor jedoch richtete Vereinspräsident Lars Petersen noch das Wort an die Zuschauer: „Ich möchte heute einmal die gute Jugendarbeit des HSV Insel Usedom hervorheben. Im Kader des Viertligateams stehen diesmal 11 Eigengewächse des Vereins. Das ist eine Zahl, die sich sehen lassen kann, aber auch viel Arbeit erfordert. Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie Mitglied in unserem Verein werden.“ Diese Eigengewächse sollten später noch von sich reden lassen, doch zunächst ließ Trainer Nico Heidenreich seine Stammformation aufs Feld. Sidney Loof gelang die schnelle 1:0 Führung, die Gäste blieben jedoch dran und glichen postwendend aus. So ging es bis zum 7:7 weiter. Das 9:7 durch Dariusz Zajac markierte dann die erste 2-Tore-Führung für den HSV.
Doch auch jetzt kamen die Gäste erneut heran und glichen beim 11:11 wieder aus. Es lief noch nicht so wirklich rund beim HSV, wobei aber auch die beiden Schiedsrichterinnen eine Rolle spielten. Sie fanden nicht wirklich eine gemeinsame Linie und überraschten die Zuschauer mit einigen Pfiffen. So mussten kurz vor dem Seitenwechsel Dawid Nowomiejski und Dariusz Zajac fast gleichzeitig das Feld verlassen. Mit nur vier Feldspielern rettete der HSV das 13:13 Remis aber in die Kabine. Heidenreichs Pausenansprache muss dann allerdings gefruchtet haben. „13 Gegentore waren gegen diesen Gegner, der das Spiel immer wieder verlangsamt hat, einfach zu viel. Wir haben uns das sehr angepasst und waren nicht konzentriert genug“ so der Trainer. Weiterhin in Unterzahl, gab der HSV jetzt Gas und hatte vor allem mit dem jungen Erik Küster plötzlich einen sicheren Rückhalt im Tor. Dort wo vorher Stammtorhüter Lech Krynski „keine Hand an den Ball bekam“ war er zur Stelle und leitete damit einige schöne Konter ein. Mit dem 16:15 durch Christopher Neidel leitete die stärkste Phase des HSV ein. Zajac, Neidel und Glende erhöhten auf 20:15. Jetzt hatten die Usedomer alles im Griff und konnten sich sogar eine achtminütige Phase ohne eigenes Tor erlauben. Hallensprecher Matthias Koch sprach später in der Pressekonferenz davon, dass der HSV den Gegner „einfach überrannt hat“. „Wir haben gar nicht so viel besprochen“ gab Heidenreich zu. „Fehler abstellen, einfach mal in die zweite Welle gehen. Das haben wir in der ersten Hälfte viel zu selten getan. Auch mal einfache Tore machen. Viel mehr habe ich eigentlich nicht gefordert“ so der Trainer, der schon Mitte der zweiten Hälfte Mut bewies und mit Joel Städing und Carls Mertins zwei blutjunge Spieler aufs Feld schickte. Während Städing mit einer guten Chance noch am Gästekeeper scheiterte, konnte Mertins kurz vor dem Ende noch sein Tor erzielen. Kurz vor dem Ende der Partie stand mit Bruno Gröne, Carls Mertins, Moritz von Angern, Max Gürgens und Joel Städing fast eine komplette A-Jugendmannschaft auf. Verheißungsvolle Zeiten also für die von Vereinspräsident anfangs gelobe Jugendarbeit des HSV.
HSV: Krynski, Küster- Glende 4, Loof 5/1, Nowomiejski 2, Zajac 5/4, Wicht 3, Deutsch 4, Gröne, Mertins 1, von Angern, Gürgens, Städing, Neidel 5
Strafminuten HSV: 6 Preussen: 10
Strafwürfe HSV: 7/5 Preussen: 2/2