HSV Insel Usedom – VfL Tegel 23:16 (14:10)
Heimsieg ohne Glanz
Endlich. Nach den jeweiligen Niederlagen zum Jahresauftakt in den letzten beiden Jahren konnten die Handballer des HSV Insel Usedom nun endlich mit einem Sieg in das neue Jahr starten. Die fast makellose Bilanz der aktuellen Saison mit nur einer Niederlage und einem Remis konnte somit fortgeführt werden. Spielerisch allerdings war es keine feine Handballkost, die beide Mannschaften diesmal dem Publikum in der diesmal spärlich besuchten Ahlbecker Pommernhalle boten. Das war HSV-Trainer Nico Heidenreich in der anschließenden Pressekonferenz auch bewusst: „Es war ein schwieriges Spiel. Wahrscheinlich bekommt uns die Winterpause immer nicht so richtig.“ Besonders die erste Hälfte des Spiels war so gar nicht nach seinem Geschmack: „Mit dem 14:10 zur Halbzeit bin ich gar nicht zufrieden. Das waren einfach zu viele Gegentore, von den technischen Regelfehlern ganz zu schweigen. 9 Stück alleine in der ersten Spielhälfte.“ So kam der HSV nicht richtig vom Fleck und konnte sich vom Gegner nicht absetzen. Angedeutet hatte sich dies bereits in den ersten Minuten des Spiels. Die ersten Versuche beider Teams fanden nicht den Weg ins Tor. Erst nach drei Minuten erzielten dann die Gäste die Führung, die Usedoms Patrick Glende kurze Zeit später ausgleichen konnte. Trainer Heidenreich überraschte diesmal mit seiner Startaufstellung. Auf Linksaussen begann diesmal der junge Max Gürgens. Auch wenn der HSV jetzt wie erwartet die Initiative übernahm: so richtig rund lief es nicht im Usedomer Lager. Sicherlich hatte Tegel mit Calvin Born einen starken Rückhalt im Tor, viele Usedomer Würfe wirkten allerdings fahrlässig und leichtfertig vergeben. „Wir haben vor allem in der Abwehr gut gestanden und es den Usedomern ziemlich schwer gemacht“ zeigte sich Gästetrainer Henning Jantzen zufrieden mit der Leistung seines Teams. „Die Insulaner mussten schon ordentlich für Ihre Tore kämpfen. Dabei hatten wir auch noch genug eigene Chancen, die wir leider nicht alle verwerten konnten. Wenn wir noch ein paar Tore gemacht hätten, dann hätten wir die Partie noch offener halten können. Beide Teams hatten heute starke Torhüter, die zu den guten Abwehrleistungen beigetragen haben“ so der Berliner weiter. Zum Ende der ersten Hälfte konnten sich die Hausherren zwar ein wenig „freischwimmen“, von einem guten Spiel konnte aber immer noch nicht die Rede sein. Dementsprechend unzufrieden zeigte sich auch Heidenreich: „Wir hatten uns vorgenommen in diesem Spiel unter 20 Gegentoren zu bleiben. Das war mit dem 14:10 zur Halbzeit schon in Gefahr, da im Laufe der zweiten Hälfte die Kräfte ja doch immer ein wenig nachlassen.“ In der Halbzeitpause schienen sich seine Spieler allerdings an diese Vorgabe zu erinnern. Mit Wiederanpfiff stand die Usedomer Abwehr bombensicher. Bis zur 53. Minute gelangen den Gästen nur 4 Treffer. Einen großen Anteil daran hatte erneut HSV-Torhüter Lech Krynski, der erneut überzeugte. Bei aller Freude über die sichere Abwehr: Im Angriff lief es beim HSV trotzdem nicht rund. Nur 9 Tore in der zweiten Hälfte im Duell mit einem Abstiegskandidaten sind zu wenig. Trotzdem ließ es sich der Trainer nicht nehmen auch den jungen Spielern im Laufe der zweiten Hälfte ihre Chance zu geben. „Das haben die Jungs wieder einmal sehr gut gemacht. Es war erneut kein Abbruch im Vergleich zur Stammformation zu sehen.“ Ein Lob für die Gäste hatte er aber auch noch übrig: „Tegel war heute sehr gut eingestellt und hat es uns schwergemacht. Positiv war heute unsere stabile Abwehr. Da war ein deutlicher Fortschritt zu den Spielen vor Weihnachten in denen wir uns auch gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel ein wenig schwergetan haben.“
HSV: Krynski, Küster- Glende 8/1, Loof, Nowomiejski 1, Zajac 2, Leow 6, Wicht 2, Deutsch 2, Mertins, von Angern 1/1, Gürgens, Städing, Neidel 1
Strafminuten HSV: 4 VfL: 4
Siebenmeter HSV: 2/2 VfL: 3/4
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