Nach dem Remis im letzten Heimspiel gegen den LHC Cottbus (34:34) hat der HSV Insel Usedom nun wieder die schlechtere Ausgangsposition im Titelrennen der Ostsee-Spree-Oberliga. Zwar stehen die Insulaner mit 36 Pluspunkten momentan noch an der Spitze der Tabelle, Stralsund hat aber mit 33 Punkten zwei Spiele weniger absolviert. Und schon jetzt haben die Hansestädter in der Tordifferenz 61 Tore mehr aufzuweisen. Doch genau diese Tordifferenz spielt ab sofort keine Rolle mehr. Aufgrund eines Regelverstoßes des Grünheider SV, in mehreren Spielen wurde ein nicht spielberechtigter Akteur eingesetzt, wurden genau diese Partien am grünen Tisch entschieden. Dies betrifft auch die Begegnung HSV Insel Usedom – Grünheider SV. Mit 29:22 hatten die Usedomer dieses Spiel zwar deutlich gewonnen, laut Regelwerk wurde dieses Ergebnis nun aber in eine „Grüne-Tisch-Entscheidung“ zu Gunsten des HSV umgewandelt. Dies hat nun zur Folge, dass bei einer eventuellen Punktgleichheit mit dem Stralsunder HV am Ende der Saison, das Torverhältnis keine Rolle mehr spielen darf. Sollte es tatsächlich zu so einer Situation kommen, müsste der Meister in zwei Entscheidungsspielen gefunden werden. „Das ist jetzt natürlich eine ganz neue Situation für uns“ meint HSV-Trainer Nico Heidenreich. „Bis zum Saisonende sind es allerdings noch acht Spiele und da kann noch jede Menge passieren. Wir werden daher weitermachen wie gewohnt und uns immer nur auf das folgende Spiel konzentrieren. Das hat bisher gut geklappt“ so Heidenreich weiter. Auch der kommende Gegner, der SV Brandenburg-West, hat vom Grünheider Regelverstoß profitiert. Aus dem 27:27 Remis gegen Grünheide wurde nachträglich ein Sieg am grünen Tisch. Grünheide rutschte damit auf den drittletzten Tabellenplatz, Brandenburg konnte sich dagegen ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Mit 14:24 Punkten rangieren die Brandenburger nun auf dem 11. Tabellenplatz. Auch wenn damit die Favoritenrolle für Samstag klar verteilt sind, will Usedoms bester Torschütze Patrick Glende den Gegner aber nicht unterschätzen: „Die Halle in Brandenburg ist immer ganz gut gefüllt und die Jungs werden zu Hause sicher auch motiviert sein. Außerdem müssen wir nach dem letzten Remis auch erst wieder in die Erfolgsspur finden.“ Auch wenn ein Remis gegen den Tabellendritten sicherlich alles andere als der sprichwörtliche Beinbruch ist, ist es Glende anzumerken, dass dieser Punktverlust wurmt: „Vor allem unser Abwehrspiel war in dieser Partie ungenügend. Da müssen wir uns unbedingt wieder festigen. Wir haben auf jeden Fall etwas gut zu machen und werden hochmotiviert in diese Partie gehen. Wir wollen unbedingt in die Erfolgsspur zurück und die Meisterschaft bis zum Ende spannend gestalten.“ Im Oktober gelang in eigener Halle ein ungefährdeter 35:22 Heimerfolg. Das spielt jetzt, 4 Monate später natürlich keine Rolle mehr. „Brandenburg ist in einer Situation, in der man um jeden Punkt kämpfen muss. Deshalb stellen wir uns schon auf eine ordentliche Gegenwehr ein“ so Trainer Nico Heidenreich, der allerdings keinen Zweifel daran lässt dieses Spiel gewinnen zu wollen: „Wir wollen dort erfolgreich bestehen und mit 2 Punkten im Gepäck auf die Insel zurückkehren. Wir wissen, dass Stralsund jetzt im Vorteil ist. Jetzt müssen wir erstmal auf uns schauen und unsere kommenden Aufgaben lösen. Natürlich ist immer die Hoffnung auf einen Stralsunder Ausrutscher da, aber das können wir nicht beeinflussen.“ Personell kann Heidenreich, außer auf Rechtaußen Alexander Leow der aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht, auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Angeworfen wird diese Partie am Samstag ab 18 Uhr in der Sporthalle der JVA in Brandenburg.