Eine Überraschung hatte HSV-Trainer Nico Heidenreich schon kurz vor dem Anwurf parat. Aufgrund der Torhütermisere beim HSV, neben Stammtorhüter Lech Krynski stand kein Ersatztorhüter zur Verfügung, wurde prominenter Ersatz verpflichtet. So tauchte plötzlich der frühere Publikumsliebling Carsten Müller im Kader auf. „Ich habe nicht lange gezögert, als die WhatsApp-Nachricht von Nico kam“ meinte der mittlerweile 49jährige. „Es war eine leichte Entscheidung, da mein Herz immer noch am HSV hängt.“ Die Begeisterung über den Auftritt „seiner“ Mannschaft war ihm auch kurz nach dem Spiel noch anzumerken: „Es hat riesen Spaß gemacht hier heute mitzuwirken. Das war eine überragende Kollektivleistung. Man hat gesehen, dass die erfahrenen und jungen Spieler brennen und kämpfen und das Spiel gewinnen wollen. Es herrscht eine super Stimmung in der Mannschaft. Die geschlossene Mannschaftsleistung war ausschlaggebend für diesen tollen Erfolg.“ Müller selbst, kam in der Schlussphase der Partie selbst noch zum Einsatz, so wie übrigens auch alle Spieler die den Weg nach Cottbus mit antraten. Viel Respekt zeigten die HSV-Verantwortlichen vor dem Auftritt beim ebenfalls stark in die Saison gestarteten LHC Cottbus. Die Usedomer Spieler ließen sich nach dem Anwurf davon aber nicht beeindrucken. Von Beginn an agierte der HSV sehr konzentriert und ging durch ein Tor von Dariusz Zajac direkt in Führung. Mit den Treffern zum 3:2 und 4:3 konnte der LHC Cottbus zwar auch zweimal die Führung übernehmen, zum letzten Mal jedoch nach 7 Spielminuten. Mit einem Doppelschlag brachte Rechtsaussen Christopher die Insulaner wieder in Front, die diese Führung dann bis zum Spielende nicht mehr abgaben. „Wir haben eine richtig gute Partie gespielt. Konzentriert von Anfang bis Ende. Auch den Ausfall von Marcus Deutsch (krank) und Alex Leow (Arbeit) haben wir gut weggesteckt. Das war eine sehr starke Teamleistung, mit der wir am Ende verdient gewonnen haben. Auswärts in Cottbus ist es immer sehr schwer und daher sind das die ersten „Big Points“ der Saison“ jubelte Neidel am Ende über den Erfolg. Dabei hob er noch den 14fachen Torschützen Patrick Glende heraus, der das Team „vorn und hinten immer wieder gepusht hat.“ Bereits zur Pause hatten sich die Usedomer einen tollen 17:12 Vorsprung erarbeitet. „Die Mannschaft hat genau das umgesetzt was wir uns vorgenommen hatten. Über eine starke Abwehr wollten wir in kontrolliertem Tempo nach vorne spielen. Das ist uns von Anfang bis Ende gelungen“ lobte Trainer Nico Heidenreich die geschlossene Teamleistung. „Auch wenn in der zweiten Hälfte ein paar kleine Unkonzentriertheiten dabei waren, sind wir mit diesem Ausgang natürlich mehr als zufrieden. Wir haben nie aufgesteckt und immer an den Sieg geglaubt. Es war ein rundum gelungener Abend“ so Heidenreich. Im Laufe der zweiten Hälfte wackelte der Vorsprung nur einmal kurz. Nach 42 Minuten kam Cottbus bis auf 20:21 heran. Doch an diesem Tag geriet der HSV nicht ins Wanken. Den Usedomern gelangen in den folgenden 12 Minuten neun Tore in Folge, denen nur ein Cottbusser Treffer gegenüberstand. Mit diesem Vorsprung war der Sieg bereits sieben Minuten vor Spielende so gut wie sicher. So konnte Heidenreich noch einmal allen Spielern ihre Einsatzchance geben. „Wir wollten als Tabellenführer ins nächste am 12. Oktober gegen Brandenburg gehen. Dies ist uns mit diesem Sieg gelungen“ freute sich Heidenreich über das Erreichen dieses Zwischenziels.