Es geht doch noch! Die Handballer des HSV Insel Usedom haben das Siegen nicht verlernt. Am ersten Spieltag der Rückrunde in der Oberliga Ostsee-Spree haben sie sich beim HV Grün-Weiß Werder mit 25:23 (14:14) behauptet. Erst in den letzten zehn Minuten gelang es, sich um zwei Tore vom Kontrahenten abzusetzen. Bis dahin war die Partie in vielen Belangen ausgeglichen. Den Unterschied in der Schlussphase machte HSV-Keeper Lech Krynski, der den Grün-Weißen mehrmals „im Weg stand“.

HSV-Trainer Nico Heidenreich ist froh darüber, dass seine Mannschaft wieder in der Erfolgsspur ist. „Natürlich wirkt immer noch das schlechte Spiel in Ludwigsfelde nach. Das dauert, bis es ganz aus den Köpfen raus ist“, sagte der Coach. Er hatte allerdings im Vorfeld ganz andere Sorgen. „Wir konnten in der Woche nicht richtig trainieren“, sagt Heidenreich. Am letzten Vorbereitungstag waren auf Grund der Wetterlage nur vier Spieler beim Training dabei, zwei Tage davor waren es nur sieben.

Aber in Werder lief es dann einigermaßen rund. „Es war kein schönes Handballspiel“, informiert der HSV-Trainer. „Für die Zuschauer war es mit Sicherheit aber spannend, weil keine Mannschaft sich entsprechend absetzen konnte. Vom spielerischen Niveau gab es jedoch einige Abstriche.“ So zählte der Trainer während der gesamten Partie bei seiner Mannschaft 23 Fehlwürfe und sieben technische Fehler. „Das ist zu viel“, sagt Heidenreich. Allerdings war der Gegner in dieser Bilanz noch ein wenig schlechter. Hier haben die Verantwortlichen 30 Fehlwürfe und zehn technische Fehler gezählt.

Vor Spielbeginn hatte Heidenreich seine Mannschaft gewarnt: „Wir müssen beide Halbzeiten ordentlich spielen. Das Match wird nicht in der ersten Hälfte entschieden.“ Er sollte recht behalten. In den ersten 30 Minuten legten stets die Grün-Weißen vor. Sie warfen in dieser Hälfte das erste Tor (3.) und erzielten auch den letzten Treffer zum 14:14 (30.). Dazwischen gelang den Gästen immer wieder der Ausgleich. Nur einmal war Werder auf zwei Tore (9:7/18.) weg. Der HSV spielte ruhig weiter und übernahm mit 14:13 (26.) erstmals die Führung.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs wurde die HSV-Abwehr immer besser. Noch aber legte Werder vor. „Wir haben uns aber nicht abschütteln lassen“, sagte Heidenreich. „Wir haben auch im Unterzahlspiel (Darius Zajac hatte in der 46. Minute für die dritte Zeitstrafe Rot gesehen – Anm. d.R.) den Anschluss nicht verloren. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie durchaus Handball spielen kann“, lobte Heidenreich sein Team.

Als Zajac wieder auf dem Feld war, stand es 21:21 (48.). Und nun begann die Zeit von Torhüter Lech Krynski. Der Pole reagierte mehrere Male ganz hervorragend und legte damit den Grundstein dafür, dass seine Vorderleute einen Vorsprung herauswerfen konnten. Marcus Deutsch traf zweimal (50./51.) hintereinander. Werder verkürzte auf 22:23 und war plötzlich in Überzahl. Der HSV überstand diese Phase und kam durch Michal Statkiewicz zum 24:22. Knapp drei Minuten später gelang Deutsch das 25:23. Dann folgten drei Minuten ohne Tor und ein Siebenmeter, den Deutsch aber verwarf. Werder, in dieser Zeit wieder in Unterzahl, war in der Schlussphase nicht mehr zu einem Treffer fähig, so dass der HSV „einen verdienten Sieg einfuhr“, so der Usedomer Trainer. Statistik Werder: Göres, Pfefferkorn – Lemaitre 3, Hamge, Hoffmann, Frank 5, Bruck, Nehls 5, Schönebeck, Retschlag 3, Schütz 2, Terlunen, Darius 4, Hesselmann 1.

HSV: Krynski, Küster – Nowomiejski 2, Gürgens, Deutsch 5/2, Witt, Kellermann 2, Wicht 1, Machel, Zajac 5/2, Statkiewicz 2, Dübener 5, Neidel 3.

Strafwürfe: Werder 5/4, HSV 5/4.

Strafminuten: Werder 14, HSV 24.