Mit 27:22 setzte sich der HSV in der Partie gegen den VfV Spandau durch. Der Tabellenletzte der Ostsee-Spreeoberliga hielt ordentlich mit. Dennoch war mit so einem durchwachsenen Auftritt des HSV Insel Usedom nach der tollen Leistung der Vorwoche nicht unbedingt zu rechnen. „Ich habe schon versucht am Anfang der Woche die Euphorie zu bremsen. 40 Tore wirft man nicht jede Woche und Spandau ist nicht unbedingt der klassische Punktelieferant. Der VfV hat in Cottbus und Ludwigsfelde gepunktet und damit auch angedeutet was für die Mannschaft möglich ist“ versuchte HSV-Trainer Nico Heidenreich die Partie aufzuarbeiten. „Mit den ersten 15 bis 20 Minuten bin ich überhaupt nicht zufrieden. Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und hatten keinen Zugriff in der Abwehr. Was uns in der ersten Halbzeit komplett gefehlt hat war die Körpersprache. Das war der entscheidende Punkt. Wir müssen da einfach selbstbewusster auftreten und uns nicht so viel mit den Fehlern befassen. Am Ende gehen wir mit einer glücklichen Führung in die Pause.“ Erst mit dem 7:6 durch Sidney Loof ging der HSV erstmals in Führung. Geschlagene 17 Minuten dauert dies. Bis dahin lief man den Spandauern nur hinterher. Es lief wenig zusammen. Erschreckend viele Abspielfehler und Fehlwürfe bestimmten das Bild. „Ich glaube nicht, dass wir das Spiel auf die leichte Schulter genommen haben. Aber es sah schon ein wenig so aus, als ob wir mit angezogener Handbremse gespielt haben. Glücklicherweise lief es in der 2. Halbzeit besser. Der Trainer hat in der Halbzeit auch die richtigen Worte gefunden“ fasste Christoph Dübener zusammen. Bis es in der 2. Hälfte tatsächlich etwas besser wurde quälte sich der HSV weiter durch die ersten 30 Spielminuten. Wenn die Gäste nicht auch noch 2 Strafwürfe vergeben hätten, dann hätte es noch nicht einmal zur knappen Halbzeitführung gereicht. „Es war sehr schade, dass wir diese Chancen nicht genutzt haben. Es wäre natürlich super für unser Selbstvertrauen gewesen. Trotzdem hat meine Mannschaft heute ein gutes Spiel abgeliefert. Mit Mannschaften wie Stralsund, Usedom oder Altlandsberg können wir nicht mithalten, können aber versuchen sie so lange wie möglich zu ärgern“ so VfV-Trainer Jürgen Leyer. Dies gelang auch zumindest bis zur Halbzeit. Mit Beginn der zweiten Hälfte kam der HSV besser in die Partie. Mit der Hereinnahme von Christoph Dübener und Christopher Neidel kam mehr Schwung ins Spiel. Beide trafen auch gleich nach Wiederanpfiff. Fehlerfrei war das Spiel des HSV auch jetzt noch nicht, aber so langsam übernahmen die Usedomer die Spielkontrolle. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Die Spannung war auf einmal da. Wir können zwischendurch auf 3-4 Tore weggehen, schaffen es aber nicht uns noch weiter abzusetzen. Wenn man sich gegen den Tabellenletzten nicht so recht absetzen kann, dann kommt man irgendwann ein bisschen ins Schwimmen. Das hat Spandau ganz gut ausgenutzt. Zum Ende fehlte dem Gegner ein wenig die Kraft und wir konnten einfache Tore erzielen“ zollte Heidenreich dem Gegner Respekt. „Das Wichtige sind die 2 Punkte. Man kann nicht jeden Tag eine Sahneleistung abliefern. Da muss man dann auch mal mit so einer Leistung leben“ so der Trainer weiter. Marcus Deutsch, der diesmal zwei Tore erzielte sah es ähnlich: „Über das Spiel redet in ein paar Tagen niemand mehr. Am Ende zählen nur die Punkte und die haben wir heute eingefahren. Es ist auch nicht so, dass wir das Spiel zu leicht genommen haben. Auch durch solche Spiele muss man sich durchkämpfen.“ Das am Ende doch noch ein relativ sicherer 27:22 Sieg stand, lag an der Schlussphase der Partie in der der HSV selbstbewusst auftrat. Somit rangieren die Usedomer weiterhin auf Platz 2 der Ostsee-Spree-Oberliga hinter dem großen Favoriten Stralsund. Auf Platz 3 mausert sich so langsam der HV Werder zum größten Verfolger des HSV Insel Usedom. Der MTV Altlandsberg hingegen unterlag an diesem Spieltag 25:27 bei OSF Berlin.