HSV Insel Usedom – SG Uni Greifswald / Loitz 29:28 (16:17)
Im Handballderby der Ostsee-Spree-Oberliga zwischen dem HSV Insel Usedom
und der SG Uni Greifswald / Peenetal Loitz hatten die Gäste 45 Minuten
lang Vorteileauf der Torhüterposition. Plötzlich schaltete jedoch
Usedoms Schlussmann Lech Krynski „von 0 auf 100“. Er vernagelte sein Tor
und brachte den ein oder anderen Gästeangreifer mit seinen Paraden zur
Verzweiflung. Auch das Usedomer Publikum, dass auch diesmal wieder sehr
zurückhaltend agierte, wurde wieder wach. Nach dem Heimspiel gegen
Stralsund war es bereits das zweite Mal in Folge, dass das Gästepublikum
im Stimmungsvergleich vorn lag. Trotz allem konnte die Usedomer die
Partie in der Schlussphase drehen, obwohl sie vorher den Gästen nur
hinterherliefen. Gästetrainer Jürgen Radloff zeigte sich ein wenig
enttäuscht: „Heute haben wir vielleicht einen Sieg verschenkt. Ab der
40. Minute vergeigen wir 15 gute Chancen. Das ist zu viel.“ Trotz allem
sah er, dass seine Mannschaft erneut einen Schritt nach vorn gemacht
hat. „Wir müssen daran denken, dass wir vor drei Monaten noch Vorletzter
waren. Wir haben uns hochgearbeitet. Wenn wir was mitnehmen können, dann
ist es die Erkenntnis, dass wir mit jeder Mannschaft in der
Ostsee-Spree-Liga mithalten können“ so Radloff weiter. Und genau das
zeigte sein Team auf von Beginn an. Nach dem Loitzer Führungstreffer zum
1:0 durch Mateusz Gmerek, war zunächst der HSV am Drücker. Doch mit dem
7:6 konnte Gmerek erneut die Loitzer Führung erzielen. Bis zur 40.
Minute wurde diese nur einmal ganz kurz abgegeben. „Das war eine Partie
auf Augenhöhe. Jürgen hat die Truppe super eingestellt. Der punktemäßige
Unterschied hat mich vor diesem Spiel nicht interessiert. Da wo die
Mannschaft jetzt steht, hätte sie von Anfang an hingehört“ zeigte
HSV-Trainer Nico Heidenreich Respekt vorm Gegner. Von seiner Mannschaft
zeigte er sich in der ersten Halbzeit enttäuscht: „Da haben wir ohne
Abwehr gespielt. Gegen einen Gegner, der so wurfstark aus dem Rückraum
agiert tut das weh. Da lagen wir auch zu Recht hinten.“ In der Pause
schien Heidenreich, der an diesem Tag übrigens seinen Geburtstag
feierte, die richtigen Worte gefunden zu haben. Besonders in der Abwehr
stand der HSV jetzt deutlich besser. „Das hat hervorragend geklappt. Bis
zur 50. Minute haben wir nur noch fünf Gegentore bekommen. Die
Mannschaft war jetzt voll da und Lech Krynski hat dazu noch einige
hundertprozentige herausgefischt“. In der Endphase der Partie ging sein
Team aber vielleicht ein wenig zu selbstbewusst mit der
zwischenzeitlichen 28:23 Führung um. In der Vorwärtsbewegung ließen die
Usedomer einige gute Chancen verstreichen und so konnten sich die Gäste
wieder ein wenig dichter heranschieben. „Die letzten acht Minuten waren
einfach schlecht. Das waren die Akkus leer. Trotzdem haben wir nicht
unverdient gewonnen“ so Heidenreich. „Wir konnten nach dem Wechsel nicht
mehr an die Leistung der ersten Hälfte anschließen. Das liegt natürlich
auch daran, dass wir Lech Krynski warm geworfen haben. Es ist bekannt,
dass er einer der besten Torhüter der Liga ist. Das war ein großer
Faktor in der Endphase“ meinte Jürgen Radloff abschliessend.
HSV: Krynski, Küster- Glende 5/1. Loof 3, Nowomiejski 4, Zajac 6, Leow
2, Wicht 3/1, Deutsch 2, Gröne, Kellermann, Gürgens, Dübener, Neidel 4
SG: Borchardt, Weier- Schramm 1, Stefanicki 2, Marangko 2, Fink 2,
Olejniczak, Wolski 3, Lemcke 3, Teetzen, Hagemeier 8, Gmerek 7/3
Strafminuten HSV: 16 SG: 10
Strafwürfe HSV: 2/3 SG: 3/6