HSV Insel Usedom – LHC Cottbus 34:34 (17:16)
Die Freude stand Ex-HSVer Glenn Nietzel nach der Partie ins Gesicht geschrieben. In einem packenden und spannenden Spiel hatte er gerade mit dem LHC Cottbus als erste Mannschaft in der laufenden Saison einen Punkt aus der Pommernhalle entführt: „Wir sind super happy, dass wir einen Punkt mitnehmen konnten. Allerdings hatten wir am Ende auch die Möglichkeit hier zu gewinnen.“ Nach dem 34:34 Ausgleich durch Usedoms Dariusz Zajac kamen die Lausitzer 10 Sekunden vor der Schlusssirene nämlich noch einmal in Ballbesitz. „Leider ist es uns in dieser Situation nicht gelungen den letzten Pass an den Mann zu kriegen“ so Nietzel, der im Verlauf der Partie zweimal treffen konnte. Von seiner eigenen Leistung zeigte er sich allerdings nicht ganz so begeistert: „Es wurmt ein wenig einen Siebenmeter verworfen zu haben und auch einen guten Versuch von außen versemmelt zu haben. Trotz allem war es für mich persönlich mal wieder super in die Pommernhalle zurückzukehren.“ Natürlich stand für ihn in dieser Partie der Erfolg seiner jetzigen Mannschaft im Vordergrund, doch direkt nach der Partie führte er schon wieder Gespräche mit ehemaligen Weggefährten und HSV-Fans. „Es bedeutet mir wirklich viel, wenn sich die Leute auch darauf freuen mich wieder zu sehen. Ich hatte eine tolle Zeit auf der Insel, die für mich immer etwas Besonderes bleiben wird. Schade, dass man nicht die Zeit hat sich mit Jedem zu unterhalten“ so Nietzel. Den anschließenden Besuch in der Kabine des HSV ließ er sich aber nicht nehmen. Mit alten Weggefährten wie Gordon Wicht und Christopher Neidel wurde dann das Spiel ausgewertet, das besonders in der Endphase doch sehr emotional wurde. Nachdem die Usedomer über weite Strecken der Partie in Führung lagen, gelang es den Gästen knapp zwei Minuten vor dem Ende mit 34:33 in Führung zu gehen. Kreisläufer Dawid Nowomiejski hatte gerade eine Zweiminutenstrafe kassiert und auch HSV-Trainer Heidenreich protestierte so stark, dass auch er bestraft wurde. Die Zuschauer hielt es jetzt kaum mehr auf den Sitzen, besonders nicht als Usedoms Dariusz Zajac 22 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich markierte. Nach Ende der Partie wurden beide Schiedsrichter von einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine begleitet. Ein Großteil der Zuschauer zeigte sich nicht einverstanden mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen. Kommentare dazu verkniffen sich beide Trainer bei der anschließenden Pressekonferenz. „Wir hatten uns gut vorbereitet und sind jetzt wirklich glücklich den Punkt mitnehmen zu können. Mitte der zweiten Hälfte haben wir 1,2 Fehler zu viel gemacht aber ich bin wirklich stolz und zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft“ freute sich LHC-Trainer Markus Meier. Tatsächlich hatte sich sein Team Mitte der zweiten Hälfte mit einer Energieleistung wieder auf Kurs gebracht. Der HSV war nämlich schon auf 29:26 weggezogen und es machte den Eindruck als ob die Usedomer die Partie endgültig in den Griff bekommen. Doch in der hektischen Schlussphase kamen die Gäste noch einmal zurück. Woran es lag wusste HSV-Trainer Nico Heidenreich sofort: „Man muss kein Handballsachverständiger sein um zu sehen woran es heute gelegen hat. Bei 34 Gegentoren in eigener Halle, hat die Abwehrarbeit natürlich nicht gestimmt. Unser Torhüter Lech Krynski hat in der zweiten Hälfte 3 Bälle gehalten. Das macht er in Normalform sonst in den ersten 5 Spielminuten.“ Als persönliche Kritik wollte er das aber nicht verstanden wissen: „Das hat etwas mit der allgemeinen Abwehrarbeit zu tun. Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir haben gewusst, dass Cottbus einen starken Angriff hat.“ Trotzdem aller Enttäuschung wollte er jedoch nicht alles schlecht reden: „Die Angriffsleistung war in Ordnung und auch die jungen Spieler haben sich heute wieder gut eingefügt. Jetzt haben wir erstmal eine Woche spielfrei. Das tut uns auch mal ganz gut.“
HSV: Krynski, Küster- Glende 12/2, Loof, Nowomiejski 3, Zajac 4, Leow 3, Wicht 6/3, Deutsch, Mertins, von Angern, Gürgens 2, Städing, Neidel 4
Strafminuten HSV: 8 LHC: 8
Strafwürfe HSV: 5/7 LHC: 5/7