„Dreißig Sit-ups sind schnell gemacht. Gebt Gas Jungs“ schallt es durch die Ahlbecker Pommernhalle. Allerdings richtet Bruno Gröne, Nachwuchstrainer des HSV Insel Usedom, diese Anweisungen nicht an „seine Jungs“ auf dem Handballfeld. Aufgrund der Corona-Pandemie trainieren seine Schützlinge zu Hause hinter ihren Laptop- oder Handybildschirmen. „Online-Training“ heißt das Ganze bei den Handballern des HSV Insel Usedom.
„Angefangen haben wir mit abgefilmten Trainingsvideos, die wir den Sportlern zur Verfügung gestellt haben“ sagt Vereinssportlehrer Patrick Glende. Das wurde laut Glende aber schnell langweilig, so dass die Verantwortlichen nach anderen Lösungen suchten. Erst einmal wurde sich erkundigt, wie man das Ganze umsetzen kann. Danach waren Kamera, Tablet, Mikrofon und Stativ schnell besorgt und der erste Testlauf gestartet. „Die Jungs von der A- bis C-Jugend waren begeistert und so wurde aus der Idee ein regelmäßiges Onlinetraining. Da kommen oft bis zu 20 Leute zusammen“ so Glende, der diese Aktion aus Trainersicht natürlich auch sehr begrüßt: „Für uns ist das in diesen Zeiten eine schöne Sache. So haben wir die Jungs alle zusammen, wenn auch nur virtuell. Außerdem lässt sich so natürlich auch besser kontrollieren ob alle vernünftig trainieren“ meint er augenzwinkernd. Den Part mit der Kontrolle hat diesmal Bruno Gröne übernommen. Gebannt sitzt er vor seinem Bildschirm, während Louis Städing den Trainingsteilnehmern die Übungen vorführt. Ihm entgeht nichts: „Luca, diese Übung ein wenig schneller. Denkt dran: Wenn jemand die Übung nicht vernünftig macht, wiederholt die ganze Mannschaft.“ Es spart allerdings auch nicht mit Motivation und Lob. Bei Übungen mit und ohne Ball vergeht die Zeit für die Trainingsteilnehmer allerdings schnell. Mittlerweile hat sich das Online-Training im Verein so gut bewährt, dass auch die dies Cheerleader neuerdings für ihre Mitglieder anbieten.
Wie gut das Training läuft ist natürlich auch Uwe Kalski, Trainer der ersten Männermannschaft nicht entgangen: „Das ist eine tolle Sache um den Jugendlichen weiter ihren Sport anzubieten und wir möchten natürlich auch im Hinblick auf unsere geplante Jugendakademie weitere Angebote schaffen.“ Das der HSV Insel Usedom auch durch solche Sachen interessant bleibt, zeigt ein weiterer Neuzugang im Jugendbereich. Vom Kooperationspartner HC Vorpommern Greifswald wechselt Nils Seefeldt im Sommer auf die Insel. Der 16jährige Rückraumspieler ist 1,94 m groß und möchte einen weiteren Schritt im Leistungshandball versuchen. „Dafür hat Nils die besten Voraussetzungen. Ich sehe unglaubliche Anlagen bei ihm. Er hat großes Potential“ meint Uwe Kalski über den Neuzugang. Als Trainer der Männer ist er auch in den Nachwuchs eingebunden und sucht bereits jetzt nach Spielern, die in absehbarer Zukunft den Sprung in den Männerbereich schaffen können. „Der HC Vorpommern Greifswald ist ein wichtiger Partner für uns. Schön, dass es mit dem Wechsel geklappt hat. Von dieser Zusammenarbeit, ab der E-Jugend in der SG Vorpommern, profitieren am Ende alle Beteiligten. Unser Ziel ist es den Handball in der gesamten Region zu stärken“ so Kalski.
Um dieses Ziel zu erreichen wird die Zusammenarbeit mit dem HC Vorpommern-Greifswald weiter intensiviert und bedarf es natürlich die vielen Helfer beim HSV, die sich ehrenamtlich engagieren wie auch Unterstützer und Sponsoren, die z.B. bei der Wohnungssuche helfen.
Andreas Dumke