Der HSV Insel Usedom beeindruckte in der abgelaufenen Saison in der Oberliga Ostsee-Spree. Zum Abschluss ließ das Team von Trainer Uwe Kalski einen der Top-Favoriten, BFC Preussen, im Spiel um Platz drei hinter sich. Ein starkes Abschneiden und kaum eine Spur von der befürchteten Findungsphase nach dem Kaderumbau. Ausgegebenes Saisonziel war nur das Erreichen der Meisterrunde und damit frühzeitig der sichere Verbleib in der Oberliga – am Ende wurde es ein Platz auf dem Treppchen. „Das Erfolgsrezept ist die ehrliche und harte Arbeit, die wir schon seit zwei Jahren machen“, sagt Kalski.
Der Übungsleiter fordert in seinem Konzept immer wieder von den Spielern, dass sie sich in allen Bereichen aktiv einbringen. Dafür ist die richtige Kaderzusammensetzung wichtig. „Wir haben echte Typen in der Mannschaft, die ehrlich, authentisch und respektvoll miteinander umgehen. Das war vor allem das Erfolgskonzept, um auch mal aus einem sportlichen Tal herauszukommen. Denn die mussten wir in dieser Saison ja auch erleben“, so der 33-Jährige. Das Konzept mit viel Verantwortung bei den Spielern zahlte sich besonders im Viertelfinale beim MTV Altlandsberg aus. Weil Kalski auf einem Lehrgang war, sollte er zunächst per Telefon zugeschaltet werden. Als das nicht funktionierte übernahmen die Führungsspieler um Patrick Glende. Mit Erfolg: Die Truppe fuhr einen 25:22-Auswärtssieg ein.
Trotz aller positiver Anmerkungen gebe es natürlich auch immer Kritikpunkte. So müsse die Konstanz einfach besser werden. Durch den kleinen Kader ist das aber bei zwischenzeitlichen Verletzungsausfällen ein schmaler Grat. „Die Erfahrung in der Mannschaft ist natürlich ein weiteres Thema, das dort eine Rolle spielt. Neben den gestandenen Spielern haben wir eine Menge junger Leute eingebaut. Vor allem Franz Mende und Krzystof Mucha haben eine tolle sportliche Entwicklung genommen. Diesen Weg werden wir auch unbedingt weiterführen um langfristig und nachhaltig eine tolle Handballmannschaft aufzubauen“, so Kalski.
Neben Neuzugang Aleksander Olkowski, den Kalski als seinen absoluten Wunschspieler bezeichnet, scharen mit Louis Städing und Paul Griewahn bereits die nächsten „jungen Wilden“ mit den Hufen, um sich einen Platz im Männerteam zu erobern. Den Abgängen von Moritz von Angern und Kevin Mainitz trauert der Trainer ein wenig hinterher, zeigt dabei aber auch Verständnis für die jeweilige Situation der Spieler: „Beide Spieler hätte man in Zukunft natürlich noch gut gebrauchen können, aber manchmal gibt es eben berufliche oder private Veränderung, die man nicht beeinflussen kann.“
Bis zum 27. Juli hat die Mannschaft Urlaub. Nur Entspannung ist dabei aber nicht gestattet. Die Spieler haben Trainingspläne mitbekommen. „Die Basis müssen sich die Jungs selbst erschaffen. Da erwarte ich auch immer ein gewissen Selbstengagement meiner Spieler. Das hat bisher auch ganz gut geklappt. Alle Spieler sind bereit, um kompromisslos den Weg ‚Leistungshandball‘ zu bestreiten. Das ist auch der Punkt, warum wir in diesem Jahr schon erfolgreicher waren, als am Anfang der Saison erwartet“, fasst der Trainer zusammen. Eine Zielsetzung für die neue Saison konnte Uwe Kalski noch nicht nennen. Diese wird in der Vorbereitung gemeinsam mit der Mannschaft festgelegt.
Andreas Dumke